Pionierarbeit sei das, was TNT Serie mit der in der kommenden Woche startenden Pay-TV-Serie "Add a Friend" leistet, sagt Regisseur Tobi Baumann, der sich in den vergangenen Jahren durch seine Arbeit bei Filmen wie "Der Wixxer", "Vollidiot" oder "Zwei Weihnachtsmänner" als Comedy-Spezialist einen Namen gemacht hat. Ein allzu großes Budget stand Baumann bei den Dreharbeiten jedoch nicht zur Verfügung. "Wir mussten in einem relativ engen Budgetrahmen produzieren", sagte er im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Da mussten wir uns alle ordentlich am Riemen reißen."
Und doch kann Baumann die Äußerungen von Frank Schmidt nicht nachvollziehen. Der Produzent von Blueprint hatte vor wenigen Wochen für Aufsehen gesorgt, nachdem er im DWDL.de-Interview behauptete, man könne Fiction auch für die Hälfte herstellen. "Ich habe das Interview mit Frank Schmidt mit lautem Lachen gelesen", sagte Baumann nun. "Der – in Anführungszeichen – Kollege meint etwas, das uns überhaupt nicht betrifft. Er spricht von einer Art Fiction, die keine Fiction ist, und meint dabei eine Art von Produktion, die für die Daytime in meinen Augen völlig in Ordnung ist, auch wenn sie nicht meine ist."
Leider schwappe diese Qualität immer stärker in die Primetime. "Genau da fängt aber das Problem an, weil allmählich die Grenze zwischen dem klassischen Trash-Daytime-Programm und handwerklich hergestellten fiktionalen Programmen in der Primetime verschwimmt", betonte Baumann gegenüber DWDL.de. "Dadurch wächst eine Generation an Zuschauern heran, die gar nicht mehr den Unterschied zwischen professioneller Fiction und Amateur-Fiction erkennen kann." Mit Blick auf seine in der kommenden Woche startende Serie "Add a Friend" sagte Tobi Baumann: "Wir machen richtige Fiction."
Die Serie sei zwar auch auf einem finanziell eher niedrigeren Level hergestellt. Alle wüssten jedoch, dass man im Bezahlfernsehen Pionierarbeit leiste. "Aber sie ist hochprofessionell und international konkurrenzfähig", ist der Regisseur von seiner Produktion überzeugt. In Richtung Frank Schmidt fügte Baumann hinzu: "Von der Art Fernsehen, wie sie Franklin macht, möchte ich weit entfernt bleiben. Das ist für mich unglaublich blöd dahergesagter Schwachsinn von jemandem, der am Ende gar nicht wirklich was vom fiktionalen Handwerk versteht. Immerhin weiß er jetzt wohl, was ein Shitstorm ist."