Vor gut einem Monat musste Andreas Lebert seinen Platz in der Chefredaktion von "Brigitte" räumen, seither führen Brigitte Huber und Stephan Schäfer das Frauenmagazin, das zuletzt unter einem kräftigen Leserschwund litt. Schon in wenigen Tagen werden auch die Leser die erste Amtshandlung des neuen Gespanns zu spüren bekommen, über die bereits vor wenigen Tagen die "Süddeutsche Zeitung" spekuliert hatte (DWDL.de berichtete). Mit der am 19. September erscheinenden Ausgabe zeigt "Brigitte" erstmals seit der im Jahr 2010 mit großem Tam-Tam gestarteten Initiative "Ohne Models" wieder professionelle Models im Magazin.

Im Editorial zu Heft 21/12 schreiben die beiden Chefredakteur, dass die Aktion der Zeitschrift zwar "viel Aufmerksamkeit und Anerkennung" gebracht habe, es nun aber an der Zeit sei, "mal wieder Bilanz zu ziehen". Weiter heißt es: "Viele von Ihnen sagten in letzter Zeit: 'Die Idee ist ja gut, aber manchmal will man einfach nur die Mode sehen.' Oder: 'Ich fühle mich manchmal von der Mode abgelenkt, wenn eine ganz normale Frau gezeigt wird. Und, ja, auch unter Druck gesetzt: Wenn die Frau von der Straße auf den Fotos in 'Brigitte' schon so schön aussieht, das macht einem ja Minderwertigkeitskomplexe…‘"

Das ist ohne Zweifel eine reichlich kuriose Begründung, doch komplett auf Laien-Models will man nicht verzichten - viel mehr soll es einen Mix aus Foto-Produktionen mit professionellen Models und Laien-Models geben. "Ab diesem Heft werden wir immer dann mit professionellen Models arbeiten, wenn wir glauben, dass es für ein Thema oder auch das Titelbild besser passt", so Huber und Schäfer in ihrem Editorial. Das ganze soll dann mehr Vielfalt in das Blatt bringen, so die Chefredakteure - und, so die Hoffnung, auch neue Leser mit sich ziehen. Für so genannte "Size-Zero-Figuren" soll aber auch weiterhin kein Platz in "Brigitte" sein.