Nach dem Aus seines wöchentlichen Magazins und seinem "Allgemeinwissens-Quiz" ist es bei Sat.1 still geworden um Johannes B. Kerner. In den Planungen für die kommende Saison tauchte sein Name jedenfalls nicht auf. Bei Liga total ist er derzeit zwar noch zu sehen, doch nach dem Ende der aktuellen Saison verliert der Telekom-Sender die Rechte an der Fußball-Bundesliga - höchste Zeit also für Kerner, nach neuen Standbeinen zu suchen. Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Kerner gemeinsam mit Werner E. Klatten und Achim Sam eine Firma gegründet hat, die Diät-TV-Formate entwickeln und produzieren soll (DWDL.de berichtete).

Doch das ist laut einem Bericht des Branchenmagazins "Kontakter" zufolge nicht alles. Demnach hofft der frühere ZDF-Talker angeblich auf einen Sendeplatz bei RTL und zwar über den Umweg der Drittsendezeiten. Derzeit schreibt die Niedersächsische Landesmedianstalt (NLM) die bei Produzenten begehrten Sendeplätze für unabhängige Dritte aus. Der "Kontakter" will erfahren haben, dass mit Christian Löwendorf und Dennis Muhl Kerners ehemalige Redaktionsleiter mit an Bord sind. Was ist da dran? Sein Büro jedenfalls dementiert entsprechende Pläne sehr entschieden.

Derzeit füllen Alexander Kluges dctp und die AZ Media TV die Drittsendeplätze bei RTL - neben so manch quotenschwachem Format zählt auch das seit Jahren erfolgreiche "Stern TV" zu den Formaten, die über diesen Weg Einzug ins Programm des Marktführers finden. Die Verträge mit beiden Firmen laufen jedoch Mitte kommenden Jahres aus, danach könnte dann jemand anders zum Zug kommen.

Die Drittsendezeit ist bei den Veranstaltern beliebt, können sie doch frei von Quotendruck ihre Sendungen im Programm unterbringen - weil so manches Format jedoch nur wenige Zuschauer erreicht, ist die Regelung bei den Sendern recht unpopulär. Derzeit sind RTL und Sat.1 zur Ausstrahlung solcher Drittsendezeiten verpflichtet, weil sie als marktstärkste Programme des privaten Fernsehens einen hohen meinungsbildenden Einfluss haben.