"Gottschalk Late Night", die Zweite? Das ZDF verhandelt...
"Wir überlegen durchaus, mit Gottschalk im nächsten Jahr wieder Late-Night im ZDF zu machen." Dies sagte ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er selbst und Programmdirekor Bellut hätten bereits mit Gottschalk gesprochen und stünden momentan in Verhandlungen, so Teubner weiter.
Damit könnte Thomas Gottschalks Rückkehr ins Late Night-Genre bevorstehen. Bereits von 1993 bis 1995 moderierte er bei RTL "Gottschalk Late Night", die bis heute - auch wenn das einige Harald Schmidt-Fans verwundern dürfte - quotenmäßig erfolgreichste Late Night Show Deutschlands.
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Volksmusik: Seltener, aber dann als Event
Teubner kündigte außerdem an, den Volksmusikanteil im ZDF-Programm künftig zu reduzieren. Die vielen volkstümlichen Sendungen hat er als einen Grund für das schlechte Image beim jungen Publikum ausgemacht. Durch die Reduzierung soll das Programm "jünger und dynamischer" werden, so Teubner.
Höflich, aber dennoch deutlich äußerte er sich zur Zukunft von Carolin Reiber und Dieter Thomas Heck im ZDF. Zwar meinte er "Solange die beiden erfolgreich sind, werden sie weiter moderieren", doch der langsame Abschied scheint eingeleitet zu sein: "Es liegt allerdings in der Natur der Sache, daß auch Urgesteine nicht ewig weiter moderieren können und die beiden auf längere Sicht weniger Bildschirmpräsenz zeigen werden."
Künftig wolle man sich auf wenige Volksmusiksendungen, die dafür als Event aufwendig produziert werden, konzentrieren. Als Beispiel nannte er die "Carmen Nebel Show". Moderatorin Carmen Nebel bezeichnete er nach Thomas Gottschalk und Johannes B. Kerner auch als eine der drei wichtigsten Gesichter des ZDF, auf die das ZDF im Unterhaltungsgenre in Zukunft noch stärker setzen wolle.
Mehr Comedy, Reality und vielleicht auch wieder einmal Schöneberger
Außerordentlich bedauerlich findet Teubner das Scheitern der Show mit Barbara Schöneberger. Sie habe einen schlechten Sendeplatz gehabt und das Konzept hätte nicht gepasst, äußerte sich der ZDF-Unterhaltungschef durchaus selbstkritisch. Eine neuerliche Zusammenarbeit wollte er dabei nicht ausschließen.
Jüngere Zuschauer sollen künftig durch mehr Comedy-Sendungen im Stil von "Nachgetreten", was während der Fußball-EM erfolgreich lief, zum ZDF gelockt werden. Zudem sollen Reality-Formate ausgebaut werden, wie zum Beispiel das gerade gedrehte "Die harte Schule", in dem Schüler unterrichtet wurden wie vor 50 Jahren.