Ulrich Wilhelm will den Bayerischen Rundfunk attraktiver für Jüngere machen. "Im gesamten öffentlich-rechtlichen Angebot bieten wir den Jüngeren zu wenig an. Wir müssen das Vollprogramm schrittweise verjüngen und zusätzliche, junge Angebote machen", so Wilhelm in einem Interview mit dem "BJV-Report". Dabei spricht er sich für einen gemeinsamen Jugendkanal mit dem ZDF aus: "Meine persönliche Auffassung ist, dass wir durch eine Bündelung von Digitalkanälen innerhalb der ARD, noch besser mit Unterstützung des ZDF, ein attraktives Angebot auch für jüngere Zuschauer machen können und machen sollten". Man habe zwar bei den unter 50-Jährigen an Boden verloren, verfüge aber "selbstverständlich über das kreative Potenzial, es besser zu machen".
Während ein möglicher Jugendkanal mit dem ZDF allenfalls Zukunftsmusik ist, die auch innerhalb der ARD auf viele Vorbehalte stößt, will Wilhelm die eigenen Angebote des Bayerischen Rundfunks für Jüngere in absehbarer Zeit neu aufstellen: "Wir sind dabei, unsere jungen Angebote auf neue Füße zu stellen: Nächstes Jahr gibt es einen Neustart unter neuem Namen und mit einem veränderten Konzept." Bislang bündelt der BR seine Angebot für Jüngere unter der Marke "on3".
Für die "Rundshow" ist übrigens keine Fortsetzung geplant. "Die 'Rundshow' war von vorneherein auf begrenzte Zeit angelegt. Unser Ziel war, redaktionelle und technische Erfahrungen zu sammeln." Das habe geklappt. Ulrich: "Wir sind hochzufrieden. (...) Dies war interaktives Fernsehen auf der Höhe der Zeit." Wie diese Erfahrungen nun ins restlichen Programm einfließen sollen, scheint aber noch unklar. "Das 'Rundshow'-Konzept ist ganz sicher nicht auf jede andere TV-Sendung übertragbar, aber interaktive Elemente machen an vielen Stellen Sinn. Welche Elemente wir aus der 'Rundshow' einsetzen, werden unsere Programm-Macher entscheiden."