170 Mal präsentierte Ottfried Fischer in den letzten 17 Jahren im Bayerischen Fernsehen seine Kabarett-Sendung "Ottis Schlachthof", doch zum Ende dieses Jahres wird endgültig Schluss sein. Drei Ausgaben am 28. September, 26. Oktober und 23. November stehen noch an, dann wird die Sendung eingestellt. Grund ist die Erkrankung an Parkinson, an der Ottfried Fischer seit Jahren leidet und die ihm zuletzt schon deutlich anzumerken war.
In einer persönlichen Erklärung schreibt Ottfried Fischer: "Bis zuletzt habe ich versucht den Kollegen Parkinson zu ignorieren. Beim Film und auf der Bühne kann man dieser Krankheit trickreicher begegnen, weniger da, wo's die Schlagfertigkeit braucht. Bald mehrten sich die Stimmen, die keinem 'kranken Mann' mehr zusehen wollten, aber auch viele gegenteilige Stimmen wurden laut und die hauptsächliche Meinung war: 'Otti, bleib uns erhalten!' Irgendwann muss allerdings eine Entscheidung getroffen werden. Es geht nicht an, dass unser Erfolgsgeheimnis seit Jahren lautet: 'Bevor einer langweilt ist er schon fertig' und wir halten uns selber nicht dran." Und mit Blick auf die Tatsache, dass "Ottis Schlachthof" während der gesamten Laufzeit bei Preisverleihungen ignoriert wurde, fügt er hinzu: "Also, wenn auch die Jury des bayerischen Fernsehpreises ziemlich überrascht sein wird: Ich höre zum Ende dieses Jahres als Host von 'Ottis Schlachthof' auf!"
Annette Siebenbürger, Unterhaltungschefin des BR, zum Aus von "Ottis Schlachthof": "Ottfried Fischer hat ‚Ottis Schlachthof' als kabarettistische Kultsendung und als eine der bekanntesten und beliebtesten Marken im Bayerischen Fernsehen etabliert. Aus Rücksicht auf die Gesundheit von Ottfried Fischer haben wir gemeinsam entschieden, ‚Ottis Schlachthof' nicht mehr weiterzuführen. Ich bewundere ihn dafür, wie offen und ehrlich er mit seiner Krankheit umgeht und bedanke mich bei ihm mit großer Hochachtung für seine herausragende und außerordentliche Leistung. Der Bayerische Rundfunk wird Ottfried Fischer weiterhin eng verbunden bleiben."
Ottfried Fischer dankt dem BR abschließend für das Ermöglichen eines "würdevollen TV-Abtritts". Er wolle künftig kürzertreten, sich aber nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Stattdessen plane er, weiterhin Bühnenprogramme zu spielen, Bücher zu schreiben, Filme zu produzieren und neue Projekte fürs Fernsehen zu entwickeln. "Ich bin weniger traurig als dankbar, dass die Zeit so schön war und meine Verbindung zum Kabarett dadurch nie abgerissen ist. Keine Angst, Sie entkommen mir nicht. Wir sehen uns - Mehr sog i ned."