In Hamburg findet derzeit der Prozess gegen die ehemalige NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze statt. Sie hatte bei ihrem eigenen Sender unter Pseudonym verfasste eigene Drehbücher untergebracht und dafür die volle Gage kassiert, obwohl ihr als NDR-Angestellte nur die Hälfte zugestanden habe. Auch Drehbücher ihres Mannes, der ebenfalls unter einem Pseudonym schrieb, hat sie über den Umweg einer Produktionsfirma gekauft. Vor Gericht, wo sich Heinze wegen des Vorwurfs der Untreue, Bestechlichkeit und Betruges verantworten muss, gab sich Heinze nun einsichtig.
Dass sie das damals nicht offenlegte, sondern mit einem Pseudonym hantierte, führte Heinze auf die sogenannte "Süßstoff-Debatte" im Jahr 2000 zurück. Damals hatte es eine Debatte über mangelnde Qualität und zu seichten Fernsehfilme gegeben. Während es zuvor ganz normal und sogar erwünscht gewesen sei, dass Redakteure selbst Drehbücher schreiben, habe es danach einen "merkwürdigen Hautgout" bekommen.