Auch wenn man sich zurückversetzt fühlt in eine andere Zeit, in die biedere Zeit der Großeltern, ist das, was dort ablaufen wird, so überhaupt nicht bieder und altbacken, sondern schon am Rande zur positiven Verrücktheit. Der Versuch der beiden Protagonisten Hoëcker und Boning, in einer Regenwassertonne 200 Liter Schlagsahne mit einem Außenbordmotor steif zu schlagen, so lange bis die dickflüssige Sahne den Esszimmerboden überzieht, zeugt davon. „Ich will danach nur das Team mitnehmen, das aufräumt“, scherzt Hoëcker - und spätestens jetzt wird verständlich, was er damit meint. Ein Gang durch die Küche offenbart die Folgen eines zuvor durchgeführten Experimentes, bei dem eine Dose Gulaschsuppe ungeöffnet und direkt auf dem Herd stehend erwärmt wurde. Spaghetti- und Obstsalatreste an der Wand verdeutlichen zusätzlich den Grad des Einfallsreichtums.
Oftmalige Zwischenrenovierungen sind da natürlich notwendig, wenn man nicht gänzlich im Chaos untergehen will. „Wenn der mexikanische Feuertopf in der Küche explodiert, sieht das entsprechend aus, weswegen die Wände manchmal mehrmals täglich mit einer neuen Farbkontur aufgefrischt werden müssen“, sagt Produzent Georg Hirschberg. Nach dem zehnten Drehtag wurden bis zu sechzig Experimente durchgeführt. Die „fetten Sachen“, wie das Feuerwerk im Wohnzimmer oder die Überflutung des Bades, die größere Zerstörungen anrichten, seien aber logischerweise erst am Ende möglich. Allerdings sei „jedes Experiment an sich eine Herausforderung“. Hoëcker spürt jedenfalls erste Auswirkungen der Experimente: „Mir fehlen wohl schon ein paar Augenbrauen und Teile meines schütteren Haars.“
Ursprünglich wurde das Haus leer angemietet, die Einrichtung erfolgte nach Gusto der Produktionsfirma. Wichtig war vor allem ein Haus „mit vielen Spielmöglichkeiten zu finden“, und es sollte „nicht nach Fake aussehen, sondern authentisch sein“, so Hoffmann. Eine Maxime war es, eben keine Laborsituation entstehen zu lassen und damit dem Anspruch der Sendung nach Alltags- und Lebensnähe gerecht zu werden. Die Suche nach einer passenden Location hatte dementsprechend viel Zeit und Mühe in Anspruch genommen. Mehrere Etagen, genügend Fläche mit einem Garten und die Nähe zu Köln waren einige der ausschlaggebende Kriterien. Und freilich spielten auch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen keine unbedeutende Rolle. „Es muss unterhaltsam, kurzweilig sein, aber auch den Sicherheitsstandards genügen“, meint Hirschberg.
Der TÜV Rheinland und die Rhein Erft Akademie fungieren daher als Korrektiv, ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes campiert toujours auf dem Gelände. Und damit nicht genug: „Die örtliche Feuerwehr steht auf Standby, was auch ein Vorteil ist, weil es für sie ein Arbeiten unter realen Bedingungen ist“, sagt Hirschberg. Unterdessen bemerkt Bernhard Hoëcker augenzwinkernd: „Das Team wechselt. Es gibt Wetten im Team, wer von uns am Ende noch dabei ist.“ Die Ideen für die pseudowissenschaftlichen Tests kommen aus dem Team selbst – es ist quasi eine kreative Spielwiese, auf der sich nicht nur Boning und Hoëcker austoben dürfen. Hirschberg: „Die Experimente sind alle organisch aus einer Quatscherei entstanden. Wir machen hier keine 'Cobra 11'- oder 'Wetten, dass..?'-Stunts.“
Bei der Dramaturgie der Sendung wolle man sich am norwegischen Original orientieren: Abgeschlossene Sketchexperimente, die ohne expliziten roten Faden auskommen. „Allerdings ist unser Norwegisch einfach viel zu schlecht um die Moderationen eins zu eins zu übernehmen“, witzelt Hoëcker. „Im Vordergrund steht die Unterhaltung, der Wow-Effekt. Wir machen Unterhaltung, wir machen Comedy“, erklärt Georg Hirschberg das Konzept. Man sieht sich also weniger bei der „Knoff Hoff Show“, sondern vielmehr als junges Factual-Entertainment-Format, bei dem die Komik, vor allem auch getragen von den beiden Moderatoren, im Vordergrund steht. Der jeweilige Regelbruch soll gleichzeitig aber zeigen, dass sämtliche Reaktionen Naturgesetzen zu Grunde liegen. Dabei passen Regelbrüche doch eigentlich so gar nicht zu den Naturgesetzen des ZDF. Bei „Nicht nachmachen“ ist das anders. Schon alleine deshalb lohnt sich das Einschalten.