Kurt Felix ist gestorben: Am Mittwoch erlag der wohl bekannteste und erfolgreichste TV-Entertainer der Schweiz im Alter von 71 Jahren im Krankenhaus in St. Gallen einem Krebsleiden, das 2003 erstmals diagnostiziert wurde, zwischenzeitlich kuriert schien, ehe es 2010 dann erneut zum Ausbruch kam. Die Beisetzung fand bereits am Samstag in St. Gallen statt.

Kurt Felix hat vor allem mit "Verstehen Sie Spaß?" Fernsehgeschichte geschrieben. Mit seinen "Streichen mit versteckter Kamera", so der anfängliche Untertitel, unterhielt er in den 80er Jahren an der Seite seiner Frau Paola sowie Karl Dall regelmäßig über 20 Millionen Deutsche und war damit Erfnder und Moderator der damals erfolgreichsten Show der ARD. Volker Herres, Programmdirektor des Ersten: "Mit Kurt Felix haben wir einen der ganz Großen verloren. Wir trauern um einen begnadeten Entertainer. Er hat Fernsehsendungen entwickelt, die Millionen Menschen Spaß und Freude bereitet haben. Die ARD verbeugt sich in Dankbarkeit."

Der SWR-Intendant und stv. ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust ergänzte: "Kurt Felix hat mit 'Verstehen Sie Spaß?' einen unverrückbaren Meilenstein des deutschen Fernsehens gesetzt. Daran müssen sich alle großen Unterhaltungsshows messen lassen. Sein Prinzip, Menschen zum Lachen zu bringen, fußte auf einer augenzwinkernden Schadenfreude - aber gleichzeitig auch immer auf dem Respekt vor den Menschen, die er mit der versteckten Kamera hereinlegte. Das Lachen über den anderen war bei ihm niemals verletzend. Kurt Felix war und ist damit Vorbild für all seine Nachfolger bei 'Verstehen Sie Spaß?'. Wir trauern um einen großartigen Entertainer und eine beeindruckende Persönlichkeit."

Schon vor seinem Wechsel nach Deutschland hatte Kurt Felix für das Schweizer Fernsehen diverse Formate entwickelt und moderiert, darunter mit "Teleboy" ebenfalls eine Versteckte-Kamera-Sendung, die die höchsten Einschaltquoten in der Geschichte des Schweizer Fernsehens erzielte.

Auf dem Höhepunkt seines Erfolges gab er 1991 die Moderation von "Verstehen Sie Spaß?" ab und verabschiedete sich gemeinsam mit seiner Frau offiziell in eine "schöpferische Pause". Auf die große Showbühne zurückgekehrt ist er allerdings nicht mehr. Stattdessen wirkte er nur noch hinter den Kulissen, konzeptionierte neue Sendungen und arbeitete als Berater. Seit dem erneuten Ausbruch seiner Krankheit hatte er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seinen letzten größeren Auftritt hatte er im Juli 2011, als er mit dem Schweizer Fernsehreis für sein Lebenswerk geehrt wurde.