Auf so eine Nachricht wartet mancher PayTV-Abonnent und deutsche Fernsehproduzent seit Jahren: Auch wenn es bislang schon diverse, teilweise sogar preisgekrönte Eigenproduktionen im deutschen PayTV gab, fehlte bis jetzt der ganz große Startschuss. Den liefert jetzt Sky: Harald Schmidt wird nach seiner letzten Sendung bei Sat.1 mit seiner "Harald Schmidt Show" zu Sky wechseln. Nach einer Sommerpause geht Schmidt dort nach DWDL.de-Informationen mehrfach wöchentlich zu fester Uhrzeit auf Sendung. Es gebe keine zeitlichen Verschiebungen mehr, heißt es aus dem Sky-Umfeld in Anspielung auf die wechselhaften Sendezeiten bei ARD und Sat.1.
Die Produktion der Sendung bleibt - wie auch bei früheren Senderwechseln von Harald Schmidt - unverändert in Köln-Mülheim. Dort gab es in den vergangenen Wochen bereits die deutlichsten Zeichen für eine Fortsetzung der Show: Die große Kündigungswelle blieb aus. Jetzt ist klar, warum. Die ungewöhnliche Zusammenarbeit wurde insbesondere durch zwei Menschen in den vergangenen Wochen verhandelt und zum Abschluss gebracht: Fred Kogel als Geschäftspartner von Harald Schmidt auf der einen, und Marcus Ammon, Sky-Filmchef und verantwortlich für den neuen Sender Sky Atlantic HD, auf der anderen Seite. Ausgestrahlt werden soll die "Harald Schmidt Show", die ihren Namen behält, auch auf dem neuen Premium-Sender Sky Atlantic HD, aber nicht nur dort.
Nach DWDL.de-Informationen wird die Sendung auch über weitere Sky-Plattformen wie die Sky Go-App verfügbar sein. Darüber hinaus soll, gerade wegen der noch geringen technischen Reichweite des HD-only-Senders Sky Atlantic HD, die Sendung aber auch im Sky-Programm weiteren Sky-Abonnenten zugänglich gemacht werden. Details dazu sind jedoch bislang nicht bekannt. Eine freie Ausstrahlung, also ein FreeTV-Fenster, wie Premiere es früher bei einigen Eigenproduktionen gehandhabt hat, wird es aber nicht geben. Entsprechendes spekuliert die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch. Weitere Details dürften zeitnah vom PayTV-Konzern aus Unterföhring bekanntgegeben werden.
Für Harald Schmidt bedeutet der Wechsel ins PayTV den vermutlich lang ersehnten Abschied vom Quotendruck, der ihm sogar bei seinem Ausflug zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen verfolgte. Kurioserweise folgt er - auch wenn es nur eine kleine Randnotiz ist - damit wie schon bei seiner Rückkehr zu Sat.1 dem Weg von Oliver Pocher. Auch der hat seit einem Jahr eine neue TV-Heimat bei dem PayTV-Sender gefunden. Für Sky ist die Verpflichtung sicherlich eine Image-Frage, aber darüber hinaus eben die handfeste Bereitschaft in die Eigenproduktion von hochwertigen TV-Formaten einzusteigen. Das ist - neben der freudigen Nachricht für Schmidt-Fans - die interessante Botschaft an die deutsche Produzentenlandschaft.