Das ZDF muss in den kommenden Jahren kräftig sparen - von 75 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren ist die Rede. Bereits kürzlich hatte ZDF-Chefredakteur Peter Frey angekündigt, dass wohl auch der Magazin-Bereich darunter leiden wird. Nun steht fest: Das Ländermagazin "Blickpunkt" ist das erste Opfer. Die Sendung wird zum 1. Juli 2012 nach mehr als 20 Jahren eingestellt. Seit dem vergangenen Jahr wurde sie am Sonntagvormittag und mit veränderterer Ausrichtung ausgestrahlt (DWDL.de berichtete).
Aus Sicht der Quoten erwies sich "Blickpunkt" zuletzt jedoch nicht als Erfolg: Im Schnitt schalteten im vergangenen Jahr nur 490.000 Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei lediglich 5,0 Prozent. "Wir haben diese Entscheidung vor dem Hintergrund notwendiger Sparmaßnahmen getroffen. Sie ist Teil des beginnenden Priorisierungsprozesses im ZDF", begründete ZDF-Chefredakteur Peter Frey das Aus des Magazins. Hintergrund der Sparmaßnahmen ist ein Bericht der KEF-Prüfer, wonach das ZDF in den Jahren 2007 und 2009 zwar jeweils zugesagt, Stellen abzubauen - tatsächlich seien aber zusätzliche Posten geschaffen worden.
ZDF-Chefredakteur Frey versicherte am Donnerstag, dass die Deutschland-Berichterstattung des Senders unter der "Blickpunkt"-Einstellung nicht leiden werde. Frey: "Mit täglichen Sendungen wie 'drehscheibe Deutschland', 'heute - in Deutschland', 'hallo deutschland' sowie dem 'Länderspiegel' am Samstag gibt es nach wie vor viele Sendeflächen für aktuelle Berichte und Reportagen aus den Bundesländern." Außerdem spielten regionale Themen eine wichtige Rolle in den Nachrichtensendungen "heute" und "heute-journal" sowie im Digitalkanal ZDFinfo und in den Onlineangeboten.