SWR-Intendant Peter Boudgoust hat bei der Sitzung des Rundfunkrats am Freitag in Stuttgart noch einmal auf die bevorstehenden Aufgaben hingewiesen. "Der SWR muss jetzt zweierlei auf einmal meistern. Erstens: Wir müssen mit weniger Geld auskommen. Bis 2020 müssen wir 166 Millionen Euro einsparen. Zweitens: Wir müssen uns neuen Rückhalt in der Gesellschaft erarbeiten", sagte Boudgoust. Strukturelle Hemmnisse müssten dafür angebaut und im Gegenzug inhaltliche Kompetenzen gestärkt werden.

Die Bereiche Information, Bildung und Unterhaltung dürften jedoch nicht gegeneinander ausgespielt werden. Boudgoust: "Es wäre fatal, würden wir die regional verankerten 'Tatorte' des SWR, 'Report Mainz', die Eifel-Spielfilme 'Der Bulle und das Landei' oder Serien wie die 'Fallers' gegen Regionalnachrichten und Orchester, SWR3 gegen SWR2 oder 'Verstehen Sie Spaß?' gegen eine Kulturdokumentation ausspielen. Letztlich sind sie alle wichtig für den SWR und den Südwesten. Hier kann es kein 'entweder oder' geben."  

Und dennoch: Ohne Sparen geht es nicht - der Spardruck beträfen auch die Orchester, sagte der SWR-Intendant. "Würden wir die Orchester ausklammern beim Sparprozess, müssten wir umso tiefer ins Programm einschneiden. Da beide Orchester schon jetzt an der Untergrenze bei Personal und Finanzen angekommen sind, ist es auch keine Option, die Sparschraube bei ihnen noch stärker anzuziehen." Nun würden verschiedene Optionen geprüft  vor 2016 ist mit einer Umsetzung aber nicht zu rechnen. Der SWR-Intendant erklärte, dass aus seiner Sicht das Modell einer Fusion das überzeugendste sei.

Boudgoust: "Vor die Wahl gestellt entscheide ich mich gegen zwei ins Mittelmaß kleingesparte Ensembles und spreche mich aus Überzeugung für ein starkes großes Orchester aus, das national wie international im wahrsten Sinne des Wortes 'die erste Geige' spielt."