An Gründonnerstag zeigt das ZDF die Doku-Fiktion "Komm, schöner Tod", die auf dem Roman "Die Erlöser AG" basiert. Der Film spielt in Berlin, wo in naher Zukunft zahlreiche demente ältere Menschen auf der Straße herumirren. Daraus entwickelt ein privates Institut ein Geschäftsmodell: Es bietet begleitetes, friedliches Sterben wie in alten Zeiten, wobei Schauspieler alte Freunde, Eltern und Verwandte spielen. Das Verbot der Tötung auf Verlagen ist abgeschafft, Beihilfe zum Suizid daher möglich.

 

 

Der Film über das Thema Aktive Sterbehilfe läuft allerdings nicht zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr, sondern wird erst um 22:15 Uhr gesendet. Eine Entscheidung, die beim zuständigen ZDF-Redakteur Gatzemeier einem "Spiegel Online"-Bericht zufolge auf scharfe Kritik stößt. Hinter der Entscheidung stehe "die Mutlosigkeit des Systems". Nicht nur an der späten Uhrzeit stört er sich, auch die Tatsache, dass auf seine Anregung, einen ganzen Schwerpunkt zum Thema Sterbehilfe ins Programm zu nehmen, keinerlei Reaktion erfolgt sei, stößt ihm sauer auf.

Unterstützung erhält er von Regina Ziegler, die den Film produziert hat. Den späten Sendeplatz bezeichnete sie als Enttäuschung. Der Film sei eigens für die Primetime konzipiert worden, für eine spätere Uhrzeit hätte man zum Beispiel mit dem Thema Gewalt gegen alte Menschen anders umgehen können. Beim ZDF weist man die Kritik zurück. ZDF-Chefredakteur Peter Frey bezeichnete den Sendeplatz am Gründonnerstag zu Beginn der Osterfeiertage als "hervorragend" und dem vielschichtigen Film sicher gerecht werdend.