Der SWR hat einen Ausblick auf sein Programm für das laufende Jahr gegeben. Im Bereich der Fernsehfilme ist "Rommel" das mit Abstand wichtigste Projekt. Der bereits im Vorfeld viel diskutierte Film beschäftigt sich mit den letzten sieben Monaten von Generalfeldmarschall Erwin Rommel und soll im Herbst 2012 zu sehen sein. "Der Film wird die Nation fesseln, den Südwesten sowieso", zeigte sich SWR-Intendant Peter Boudgoust überzeugt. "Wir tragen unseren Teil bei zu einer nach wie vor notwendigen Debatte."

Neuland will der SWR mit multimedialen Sendungskonzepten betreten - so etwa am 13. Mai mit einem Ludwigshafener "Tatort". Die Folge "Der Wald steht schwarz und schweiget" sei "wieder mal ein 'Tatort' der anderen Sorte", sagte Boudgoust und erklärte das Konzept: "Am Schluss können die Zuschauerinnen und Zuschauer sich noch im Internet beteiligen und den 'Tatort'-Film fortspinnen. Beim Fußball wird die Nation zum Trainer, beim 'Tatort' zum Ermittler. Dieses Gemeinschaftserlebnis auch nach dem Ende des Tatorts noch ein Weilchen zu verlängern, ist die Idee hinter dem Online-Spiel."

Im SWR Fernsehen wird 'Tatort'-Kommissar Andreas Hoppe auch als "Lebensmittelinspektor" ermitteln. Gemeinsam mit drei Familien wagt er das Experiment, sich 80 Tage lang ausschließlich von regionalen Lebensmitteln zu ernähren. Eine neue Doku-Reihe hält zudem Einzug ins Programm: Nach den "Knochen-Docs" setzt der SWR nun auf die "Herz-Docs". Hierbei werden Schicksale von Herz-Patienten der Uniklinik Freiburg erzählt - voraussichtlich im Juli soll die Sendung im SWR Fernsehen starten. Neu ist darüber hinaus auch das Wissensquiz "Meister des Alltags", das bereits Ende April starten wird (DWDL.de berichtete).

Und dann wäre da auch noch das neue Nachrichtenstudio, das der SWR in Stuttgart für mehr als sechs Millionen Euro errichten ließ. Den gesamten Gebäude-Neubau ließ sich der SWR mehr als 50 Millionen Euro kosten. Auf seiner Jahrespressekonferenz hat der SWR nun erstmals auch Einblicke Neubau gewährt. Fernsehnachrichten sollen durch das virtuelle Studio verständlicher werden, "da komplizierte Zusammenhänge besser veranschaulicht werden können", so die Devise. Für SWR-Intendant Peter Boudgoust ist "der Anbau in Stuttgart letztlich auch ein Statement, ein Versprechen an die Zuschauer, Hörer und Internetnutzer: Wir haben auf Jahrzehnte hinaus die Basis dafür geschaffen, dass der SWR in Stuttgart bestes Programm aus dem Land machen kann."

Eine wichtige Rolle soll in Zukunft auch der vom SWR verantwortete Digitalsender EinsPlus spielen, den der Sender als "Experimentierlabor" bezeichnet. Speziell für junge Zuschauer soll es Sendungen wie das Musikmagazin "Lautstark", das Reportageformat "Mittendrin" oder die Dokuserie "Waschen, Schneiden, Reden" aus Friseursalons in Mannheim, Bühl und Berlin geben.