Am Dienstag wird Schauspieler Jürgen Heinrich nach sechs Jahren erstmals wieder in die Rolle des Ermittlers Andreas Wolff schlüpfen. "Eigentlich ging es reibungslos weiter. Für viele war 'Wolffs Revier' ein Grund, mich zu besetzen, für andere eben nicht", sagte Heinrich nun rückblickend in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". "Rollenangebote habe ich genug bekommen, aber in RTL-Filmen darf ich bis heute nicht mitspielen."
So habe ihn 2009 und 2010 ein Regisseur mit einer Hauptrolle besetzen wollen, doch in beiden Fällen habe der zuständige Redakteur gesagt: "Nicht dieses Sat.1-Gesicht." Heinrich: "Ich könnte das ja als Kompliment betrachten, aber auf mich wirkt das wie ein Berufsverbot bei RTL, und ich finde das nicht seriös." Mit Groll blickt der Schauspieler, der 2006 wegen rückläufiger Quoten in der Zielgruppe aufhören musste, aber offensichtlich nicht zurück. "Damals war ja nur der damalige Sat.1-Chef Roger Schawinski nicht nett, der mir persönlich sagte, dass die Einschaltquote bei den jungen Zusehern nicht ausreicht."
"Es war ja nicht der Sender Schuld. Und die Menschen, die es jetzt wieder gut mit mir meinen, kann man nicht mit Herrn Schawinski in einen Topf schmeißen", so Jürgen Heinrich im "BamS"-Interview. Zwischenzeitlich sei die Zeit nach dem Aus von "Wolffs Revier" schwierig gewesen. "Die ersten zwei Jahre fühlte ich mich unterbeschäftigt, es war teilweise sogar langweilig. Wenn man dreizehn Jahre jeweils zehn Monate am Stück Protagonist einer Serie ist, empfindet man vier Filme im Jahr, in denen man auch nicht immer die Hauptrolle spielt, als zu wenig."