Um die Stimmung ist es bei Spiegel TV derzeit offensichtlich nicht zum Besten bestellt. Nachdem durch das Ende des Magazins "Kerner" schon rund 35 Mitarbetier bei Spiegel TV Infotainment ihre Job verloren haben, kündigte die Unternehmensführung im vergangenen Monat auch bei der Spiegel TV GmbH einen weiteren Stellenabbau an. "Der Markt wird enger, die Budgets knapper, die Geschäftsfelder immer kleinteiliger. Diesen Veränderungen müssen wir uns anpassen; wir brauchen schlankere und flexible Strukturen", begründete Spiegel TV-Geschäftsführer Matthias Scholz die derzeitige Restrukturierung.
Nun hat sich intern der Betriebsrat mit Kritik an der Führung der Spiegel-Gruppe mit Verlags-Chef Ove Saffe an der Spitze zu Wort gemeldet. Diese habe sich in den letzten Jahre zu wenig um die Fernsehtochter gekümmert."Warum hat man bei unserem Mutterkonzern die offensichtlichen Missstände bei Spiegel TV über Jahre hinweg ignoriert?", fragt der Betriebsrat dem Bericht zufolge. Und weiter: "Anderen auf die Finger gucken und im eigenen Haus wegsehen - ist das Spiegel-like?" Zu diesen Missständen gehören demnach etwa ausufernde Arbeitszeiten, eine fehlende Personalentwicklung, mangelnde Kommunikation sowie eine strukturlose Organisation.
Insgesamt sollen dem Bericht zufolge in diesem Jahr 75 Mitarbeiter gehen. Bislang war öffentlich von rund 55 Mitarbeitern die Rede - Spiegel TV und Spiegel TV Infotainment zusammengenommen. Immerhin bietet man eine recht großzügige Abfindungsregelung: Abschiedswillige Mitarbeiter erhalten eine Abfindung in Höhe von zwei Monatsgehältern pro Jahr Betriebszugehörigkeit.