Bereits im Jahr 2007 hat das Bundeskartellamt gegen die Vermarkter der beiden großen Privatsendergruppen - IP Deutschland bei RTL sowie SevenOne Media bei ProSiebenSat.1 - aufgrund der Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung eine Geldbuße von insgesamt 216 Millionen Euro verhängt. Beide Vermarkter hatten ihre Werbemodelle damals überarbeitet und die Geldbuße akzeptiert, um ein langwieriges Verfahren zu verhindern. Aber vor allem den kleineren Privatsender schmeckte dies gar nicht: RTL II, Tele 5 und auch die MTV-Gruppe sahen sich benachteiligt und wollten Schadensersatz erklagen.
"Wenn eine Bundesbehörde festgestellt hat, dass Schaden entstanden ist, dann sollte dieser auch wieder gut gemacht werden", sagte der Tele-5-Geschäftsführer Kai Blasberg im Jahr 2008 gegenüber "W&V". Nun muss sein Sender aber eine Niederlage verkraften. Das Landgericht München I hat die Klage der Betreiberin TM-TV GmbH am Dienstag vollumfänglich abgewiesen. Das Gericht kam zu der Erkenntnis, dass SevenOne Media gegenüber TM-TV weder zur Auskunft noch zum Schadensersatz verplfichtet ist.