10.000 Film- und Fernsehschaffende, die auf Produktionsdauer beschäftigt sind, dürfen sich über einen Tarifabschluss in der dritten Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstelistungsgewerkschaft (ver.di) und der Produzentenallianz freuen. Am Ende der Verhandlungen steht ein Tarifergebnis, das eine Tarifsteigerung von insgesamt durchschnittlich acht Prozent über eine Laufzeit von zwei Jahren vorsieht. Konkret sollen die Sockelbeträge der Wochengagen ab Juli 2012 um 35 Euro steigen, für Januar 2013 ist ein Betrag von 10 Euro und eine Steigerung um zwei Prozent vorgesehen. Dies macht laut Gewerkschaft jährlich eine Steigerung von vier Prozent aus. Der Manteltarifvertrag hat unverändert eine Laufzeit bis Ende 2013.
"Wir haben den Wunsch der Filmschaffenden nach kräftigen Gagensteigerungen durchgesetzt. Die Arbeit in der Filmbranche ist von vielen Widrigkeiten im Bereich der Sozialversicherung, der Arbeitsbedingungen am Set und natürlich auch beim Einkommen geprägt. Durch die Schaffung von Zeitkonten, einer Grenze für die Maximalarbeitszeit in den vergangen Tarifabschlüssen und nun zügig verhandelter Gagensteigerungen von 8 Prozent für die nächsten zwei Jahre schafft ver.di Zug um Zug deutliche Verbesserungen für Filmschaffende", erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Weiter heißt es bei der Gewerkschaft, dass durch die Erhöhung der Tarife niedrigere Gagengruppen beispielsweise in Assistenten-Tätigkeiten überproportional angehoben werden. Auch weiterhin bemängelt ver.di allerdings den steigenden Druck auf Produzenten und Beschäftigte in der Filmwirtschaft, wodurch es zu kürzeren Produktionszeiten unter verschärften Arbeitsbedingungen komme. Zudem dränge eine unangemessene Sozialgesetzgebung Filmschaffende zwischen Filmprojekten ins soziale Aus, weil ihren Beiträgen in die Arbeitslosenversicherung oftmals kein Anspruch auf Arbeitslosengeld I folge, so Matthias von Fintel.