Deutscher Werbemarkt wächst um 5,7 Prozent
Laut der aktuellen Statistik der "Nielsen Media Research GmbH" können die klassischen Medien in Deutschland in den ersten drei Quartalen des Jahres 2004 einen Bruttowerbeumsatzzuwachs von 5,7 Prozent oder 680 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbuchen. Der Werbemarkt setzt damit seine seit April 2003 anhaltende Wachstumsperiode fort.
Etwa zur Hälfte geht dieser Zuwachs auf das Konto von preisgünstig positionierten Handelsunternehmen inklusive der Internet-Auktionshäuser, die in diesem Jahr äußerst stark beworben wurden. Hingegen blieben die Werbeinvestitionen der klassischen Markenartikler beinahe konstant.
Doch auch diese haben ihre Werbestrategie verändert. So setzt man inzwischen nicht mehr so sehr auf Imagewerbung, sondern stellt nun eher konkrete Produktvorteile gegenüber den Mitbewerbern dar. Ludger Vornhusen, Geschäftsführer von "Nielsen Media Research", erklärt diesen Sachverhalt so: "Die fortgesetzte Aldisierung in vielen Wirtschaftsbereichen zwingt die Werbungtreibenden dazu den konkreten Mehrwert ihrer Produkte zu beweisen und zu kommunizieren." Auch die Werbung für Produkte, die neu auf den Markt kommen, wurde in den vergangenen Monaten intensiviert.
Von Januar bis September verteilen sich die Bruttowerbeinvestitionen folgendermaßen: Die Fernsehbranche kann ihre Werbeeinnahmen um 3,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro steigern und wächst damit schwächer als der Gesamtmarkt. Die größten Gewinner dieses Jahres sind bisher klar die Tageszeitungen, die ein Plus von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen können. Auch das Radio kann mit 7,0 Prozent überdurchschnittlich wachsende Werbeumsätze verbuchen. Publikumszeitschriften können sich über einen Zuwachs von 4,3 Prozent freuen, Plakatwerbung legte um 3,7 Prozent zu.
Nachdem im ersten Halbjahr die Umsätze mit Werbung im Onlinebereich stagnierten, konnte im dritten Quartal auch hier wieder ein Anstieg um 5,4 Prozent verzeichnet werden. Allein die Fachzeitschriften müssen bei den Werbeumsätzen mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr klar kommen und sind somit klar die Verlierer der ersten neun Monate 2004.