Hendrik Hey hat mit seiner Marke "Welt der Wunder" offensichtlich noch viel vor - und will sich vom Werbemarkt ein Stück weit unabhängiger machen. "Jährlich tritt man dem Sender gegenüber und ist konfrontiert mit der Frage: Geht's noch billiger?", sagte er dem Branchendienst "werben & verkaufen". Das sei seiner Meinung nach jedoch nicht nur bei seinem Haussender RTL II der Fall, sondern bei allen Sendern.
Mit Blick auf sein bei RTL II ausgestrahltes Magazin sagte er: "Wir sind bereits am unteren Ende angekommen, was man vertreten kann. Gingen wir mit den Produktionskosten noch weiter runter, würde ich meine Marke demontieren." Man könne Coca-Cola beispielsweise auch nicht beliebig mit Wasser verdünnen, nur damit es in der Herstellung billiger wird. Das Fernziel sei es, einen eigenen Spartensender zu starten - dieses Fernziel sei auch fester Bestandteil der Verträge mit RTL II.
Hey spricht in diesem Zusammenhang von einem "Technology- und Science-Network", bei dem Geschichten in 60 statt sechs Minuten erzählt werden können. Derzeit ist der TV-Macher auf der Suche nach Partnern, bei Interesse würde er gerne mit RTL II und dessen Vermarkter El Cartel zusammenarbeiten. Helfen soll zunächst der Internetsender wdwip.tv, der dem Bericht zufolge ab November unter dem Namen weltderwunder.tv laufen soll. Um an zusätzliches Geld für den Start eines Spartensenders zu kommen, startet zudem Ende des Monats ein eigener "Welt der Wunder"-Shop, auf dem zum Start rund 250 Produkte wie etwa Solar-Akkus angeboten werden sollen.
"Der Shop soll einfach Spaß machen und vielleicht ein wenig das Kind in uns wecken, deshalb befinden sich zum Start sehr viele coole Gadgets im Sortiment", so Hey gegenüber "werben & verkaufen". Man sehe den Shop "als eine Mischung aus ProIdee und Manufaktum". Für die Zukunft will Hey auch Erfindern eine Plattform geben - gute Ideen sollen patent- und markenrechtlich geschützt werden, um schließlich umgesetzt und zu Geld gemacht werden zu können. Heys Hoffnung: "Mit dem Shop planen wir die zukünftige Qualitätssicherung der Inhalte."