Egal ob man waz.de, nrz.de, wr.de oder westfalenpost.de eingibt: Derzeit landet man immer auf dem zentralen Online-Portal der WAZ-Gruppe, das auf den Namen "DerWesten.de" hört. Mit diesem 2007 gestarteten Angebot versuchte die WAZ-Gruppe, die den Sprung ins Web mit ihren Tageszeitungen zunächst weitgehend verpasst hatte, Boden gut zu machen. Vier Jahre später gibt es nun einen Strategie-Wechsel: Künftig sollen wieder die eigentlichen Zeitungs-Marken in den Vordergrund rücken.

Ab dem kommenden Jahr soll man unter waz.de wieder eine Seite vorfinden, die einen auch mit dem "WAZ"-Logo empfängt. Entsprechendes gilt auch für die übrigen Tageszeitungen der WAZ-Mediengruppe. Dies kündigte Ulrich Reitz auf den Medientagen München an. Dennoch ist es keine vollständige Abkehr von der bisherigen Strategie, wie der Verlag inzwischen per Pressemitteilung verbreitet. "Die Dachmarke DerWesten.de bleibt erhalten" heißt es da. Der für den Online-Bereich zuständige Erik Peper betont: "Das Konzept eines zentralen Portals, in das alle Inhalte und Nachrichten aus NRW einfließen, bleibt auch in Zukunft erhalten."

Die Inhalte werden ja ohnehin zu einem guten Teil vom zentralen Content-Desk in Essen geliefert und sind schon daher zwangsläufig überall gleich. Dazu kommen Meldungen von den Regiodesks und Lokalredaktionen. Die sollen künftig mehr Gewicht erhalten. Denn noch vor der Umsetzung der neuen Marken-Strategie wird am Donnerstag kommender Woche ein Relaunch durchgeführt. Dann erhält der Auftritt eine größere Seitenbreite, klarere Gliederung und bildstärkere Aufmachung, so der Verlag. Vor allem gehe damit aber eine neue inhaltliche Schwerpunktsetzung einher: "Wir stellen mit dem Relaunch unsere Stärken deutlicher in den Vordergrund: Wir setzen auf Regionalnachrichten und Sport", so Online-Chefredakteur Thomas Kloß.

Der Aufmacherbereich soll künftig das gesamte obere Drittel der Seite umfassen und die wichtigsten Themen des Tages auf einen Blick bieten. Darüber hinausgehende lokale Inhalte erreicht der Nutzer entweder über den prominent platzierten Städte-Ticker oder über die Hauptnavigation unter "Lokales". "Bei der Neukonzeption haben wir besonderen Wert auf Nutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit gelegt", verspricht Kloß. "Insbesondere die lokalen Nachrichten wurden neu strukturiert und klarer nach Städten und Regionen gebündelt. Hier sehen wir auch in Zukunft unser vorrangiges Alleinstellungsmerkmal."