Eigentlich schien die Frage, wer die Nachfolge von Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..?" antreten wird, bereits entschieden - zumindest schraubte Hape Kerkeling durch zahlreiche vielsagende Aussagen in Interviews die Erwartungen der Zuschauer ziemlich hoch. Nun überrascht allerdings die Zeitschrift "Bunte" mit einer Vorabmeldung, wonach Kerkeling dem ZDF eine Absage erteilt haben soll. Worauf sich das Magazin dabei beruft, ist allerdings unklar.
Nach Meinung Kerkelings funktioniere die Sendung ohne Gottschalk nicht und er wolle sich mehr auf seine neue Sendung "Unterwegs in der Weltgeschichte" konzentrieren, die in Kürze beim ZDF anlaufen wird - und für die Kerkeling in der nächsten Ausgabe von "Wetten, dass..?" die Werbetrommel rühren möchte. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut sagte gegenüber "Bunte" auf die Frage, ob Kerkeling tatsächlich abgesagt habe: "Das entspricht nicht unseren letzten Gesprächen."
Diese Aussage ist vor allem deshalb interessant, da Kerkeling erst vor gut einer Woche in einem Interview mit dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" die Frage, ob bereits eine Entscheidung gefallen sei, mit einem eindeutigen "Ja" beantwortete. Vielleicht - aber das ist wilde Spekulation - hat Kerkeling die Entscheidung der Absage bereits für sich getroffen, sie dem ZDF aber schlicht noch nicht mitgeteilt. Kerkeling hatte kürzlich gesagt, er selbst moderiere "gern Shows, die in starre Form gegossen sind, dann ist es umso einfacher, die Form aufzubrechen". Einige Tage zuvor erteilte Jörg Pilawa dem ZDF bereits eine Absage. "Ich möchte die Show nicht übernehmen", sagte er der "Hörzu".
Klar ist: Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn spätestens nach Thomas Gottschalks letzter Sendung will der Mainzer Sender den Nachfolger präsentieren. "Wir halten das offen bis Dezember. Dann allerdings muss die Entscheidung fallen", so Bellut nun zu "Bunte". Zugleich betonte er, dass Kerkeling für ihn noch immer die erste Wahl sei - eine "zweite Wahl" auf der "Wetten, dass..?"-Couch kann sich das ZDF nach all den Schlagzeilen der vergangenen Wochen um Kerkeling wohl kaum erlauben. Das weiß auch Bellut: "Wenn er's nicht macht, könnte das für mich ein Problem sein", sagte der Programmdirektor, der im kommenden Jahr die Nachfolge von ZDF-Intendant Markus Schächter antreten wird.
Inzwischen hat sich die Managerin von Hape Kerkeling zu Wort gemeldet - von einer Absage des Entertainers war hierbei nicht die Rede. Dafür gab sie sich auf Anfrage von "Bild.de" vielsagen: "Ich kann nur das unterstreichen was Herr Bellut gesagt hat, wir halten alles offen bis Dezember."
(Letzter Absatz um 17:19 Uhr hinzugefügt.)