Wenn man Jörg Kachelmann derzeit sehen möchte, muss man sich durch YouTube klicken. Seit einiger Zeit veröffentlicht der Wettermoderator nach wie vor selbstgedrehte Videos, die nicht zuletzt durch ihre Einfachheit mitunter sehr charmant wirken. Wer sich die Filmchen ansieht, erkennt einen Mann, der für seinen Beruf brennt. Ob es für Kachelmann eine Rückkehr auf die große Bühne geben wird, ist allerdings nach wie vor unklar. Die ARD, für die er bis zum Beginn seiner Untersuchungshaft das Wetter präsentierte, hält sich nämlich weiterhin bedeckt.

"Solange das Verfahren nicht endgültig abgeschlossen ist und ein Urteil Rechtskraft erlangt hat, sieht die ARD in dieser Angelegenheit keinen Entscheidungsbedarf", hieß es nach Kachelmanns Freispruch Ende Mai von Seiten der ARD. Seit gut einer Woche steht nun endgültig fest, dass Kachelmann nicht mehr vor Gericht muss. Die Anträge auf Revision von Staatsanwaltschaft und Nebenklägerin sind inzwischen nämlich zurückgezogen worden.

 

Ist der Weg zurück vor die Kamera nun also frei? Ganz so einfach will man es sich bei der ARD nicht machen. Seit Beginn des Monats ist Karsten Schwanke wieder im Team der Wettermoderatoren - nach dem plötzlichen Ende seiner Sendung "Abenteuer Wissen" im ZDF übernimmt er an einigen Tagen im Monat die Moderation des Wetters im Ersten. Er steht somit künftig in etwa so oft vor der Kamera wie einst auch Jörg Kachelmann. "Die Wettermoderation teilen sich Claudia Kleinert und Sven Plöger sowie Karsten Schwanke als Springer", lässt sich ARD-Programmdirektor Volker Herres zitieren.

Und weiter: "Wir gehen davon aus, dass dies bis zum Jahresende auch so bleibt." Von Jörg Kachelmann ist hingegen nicht die Rede. Hinzu kommt, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar ist, ob Kachelmanns Firma auch im kommenden Jahr für die Wetter-Sendung verantwortlich sein wird. "Für 2012 sind ohnehin neue Vertragsverhandlungen vorgesehen, weil der bisherige Vertrag mit Meteomedia zum Jahresende ausläuft. Die künftige Gestaltung und Präsentation des Wetters in den 'Tagesthemen' wird derzeit unter den Programmverantwortlichen der ARD beraten", so Herres.

Die Chancen für eine weitere Zusammenarbeit stehen allerdings nicht schlecht, wenngleich eine Verlagerung der Produktion von der Schweiz nach München zu Bavaria als wahrscheinlich gilt - Kachelmann würde dann nur noch die Daten und Karten liefern. Nach einer Rückkehr vor die Kamera klingt all das allerdings nicht. Kachelmann selbst hat für das kommende Jahr die Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel "Mannheim." angekündigt. Es soll Mitte Januar auf den Markt kommen.

Mehr zum Thema