Der MDR kommt nicht zur Ruhe - und die Bilanz des Ende des Monats aus dem Amt scheidenden Intendanten Udo Reiter erhält einen weiteren Kratzer. Während man noch alle Hände voll mit der Aufarbeitung des Skandals um Ex-Unterhaltungschef Foht zu tun hat, berichtet der "Spiegel" in seiner kommenden Ausgabe, dass der Sächsische Rechnungshof in anderer Sache Kritik übt.

So werde bemängelt, dass der MDR fortwährend gegen seine eigenen Anlagegrundsätze verstoßen haben. Zudem soll die Senderspitze den der Bau der Sendergebäude einst "dubiosen Fonds" überlassen haben, wie es in dem Bericht heißt. Im Anschluss wurden die Immobilien dann zurückgemietet, allerdings zu "teilweise überteuerten Mieten". Der MDR beruft sich darauf, "mit Blick auf das Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit" auf dieses Leasing-Modell gesetzt zu haben, laut "Spiegel" rügt der Rechnungshof aber, dass die Fonds durch den MDR als festen Partner zwar keinerlei Risiko zu fürchten hatten, dafür aber überdurchschnittlich hohe Renditen einfahren konnte.

Profitiert hätten dadurch vor allem "reiche Privatinvestoren". Problematisch wäre dieses Vorgehen vor allem, wenn auch MDR-Mitarbeiter über Treuhänder oder Mittelsmänner selbst Anteile an den Fonds gehalten hätten - ob das tatsächlich so war, soll nun überprüft werden. Der Verwaltungsrat wolle in jedem Fall "alles auf den Prüfstand stellen", so der "Spiegel".