Viacom bereitet Rückkehr von Nickelodeon für Herbst 2005 vor
Wieder einmal Neues vom Comeback des Kindersenders Nickelodeon: Der US-Medienkonzern Viacom plant, wie das Medienmagazin DWDL bereits berichtete, einen zweiten Anlauf in Deutschland. Wie die "Financial Times Deutschland" am Rande der Fernsehprogrammmesse Mipcom in Cannes erfahren hat, sichert sich Viacom derzeit die Verfügung über die eigenen Programmrechte.
Diese Vorbereitungen sind nötig, da Viacom die Serien und Formate seiner Marke Nickelodeon nach dem Scheitern des ersten Versuchs in Deutschland Fuß zu fassen, an andere Sender abgegeben hat. So hat derzeit Super RTL u.a. die Rechte an der Kultfigur "Spongebob Schwammkopf". Diese Serien will man zurückholen um dann, nach DWDL-Informationen allerdings erst im Herbst 2005, auf dem Kanal von "VIVA Plus" auf Sendung zu gehen.
Die lange Vorbereitungsphase erklärt sich angesichts des Erfolges von Formaten wie "Spongebob Schwammkopf" bei Super RTL von alleine: Der Kölner Sender wird ungern auf diese Quoten-Garanten verzichten wollen zumal aus dem bisherigen Partner dann bald ein direkter Konkurrent werden soll, der für Super RTL eine deutliche Bedrohung darstellt: Ein zweiter privater Kindersender, der mit teils genau den Sendungen um die jungen Zuschauer kämpfen will, die derzeit Super RTL anbietet.
Simon Guild, Chef des operativen Geschäfts (COO) der Viacom-Tochter MTV Networks Europe, wollte das Nickelodeon-Comeback gegenüber der "Financial Times Deutschland" erneut nicht offiziell bestätigen. Die Rückkehr sei „eine Möglichkeit“. Es sei jedoch "noch etwas verfrüht für eine definitive Entscheidung". Am Rande der Mipcom in Cannes war das Comeback jedoch dem Vernehmen nach kein Geheimnis mehr.
Guild räumte dann auch erneut ein, dass vier deutsche Musiksender "vielleicht nicht das Beste" sind. Darüber hinaus kündigte er an, dass es in Deutschland nicht bei einer Viacom-Marke bleiben soll. "Wir wollen hier investieren", sagt Guild der FTD, "wir wollen viele neue Kanäle starten." In den nächsten Wochen stünden aber zunächst einmal das neue Management und die neue Führungsstruktur für die deutschen Geschäfte auf dem Arbeitsplan.