Eigentlich ist man regelmäßige Ankündigungen, welche Affäre oder welches Leben als nächstes verfilmt werden soll eher von Dieter Wedel gewohnt, diesmal war Nico Hofmann schneller: Der Teamworx-Chef kündigte in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" an, das Leben und natürlich die Plagiatsaffäre von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verfilmen zu wollen. Die Planungen sind offenbar bereits konkret: Die Dreharbeiten sollen im kommenden Jahr starten.
Der Film soll "ein bisschen im Helmut-Dietl-Stil" gehalten sein, der unter anderem für "Kir Royal" und den Film "Schtonk" über die Hitler-Tagebücher verantwortlich zeichnete. Der Guttenberg-Film, der den Titel "Der große Bruder" tragen soll, sei als "Satire mit viel Humor" angelegt. Hofmann: "Ein solcher Film geht ja nur im Bereich der humorvollen, satirischen Überhöhung – liebenswert, mit einem völlig eigenen Figurenensemble, weil ich an Guttenberg die direkte, emotionale Vermittlung dessen, was er politisch tat, immer sehr gemocht habe."
Einen Wunsch-Hauptdarsteller hat Hofmann auch schon im Auge: Jan Josef Liefer soll die Hauptrolle übernehmen, die allerdings nicht Guttenberg heißen wird, "damit wir das Persönlichkeitsrecht respektieren und wir die künstlerische Freiheit nutzen können", so Hofmann. Henning Baum hat er als Darsteller für den Ghostwriter der Doktorarbeit geben. Karl-Theodor zu Guttenberg erfährt unterdessen nun aus der Zeitung von den Plänen. Hofmann ist sich aber sicher: "Er wird den Film mögen". Angesichts der Tatsache, dass Guttenberg weiterhin bestreitet, einen Ghostwriter gehabt zu haben, scheint das allerdings zumindest fraglich.
Neben dem Guttenberg-Film gibt Nico Hofmann auch Einblick in weitere Überlegungen. Derzeit arbeite er an einem Film, der eine "differenzierte Familiengeschichte" vor dem Hintergrund des 1. Weltkriegs erzählt. Hofmann: "Ich probiere so etwas wie 'Vom Winde verweht' auf Deutsch, gepaart mit 'Buddenbrooks'." Daneben lässt Hofmann derzeit über das Leben von Gunter Sachs recherchieren und sagt über Beckenbauer: "Ein toller Stoff, den würde ich wahnsinnig gerne machen." Schon im Juni hatte Hofmann zudem erklärt, das Leben von Hannelore Kohl verflmen zu wollen.