Bevor in der kommenden Woche Harald Schmidt erstmals wieder mit seiner "Harald Schmidt Show" bei Sat.1 auf Sendung gehen wird, wird das Land gerade mit einer Unzahl an Schmidt-Interviews überzogen. Eine Aussage, die in kaum einem der Interviews bislang fehlte: Harald Schmidt will wieder häufiger auf Sendungen gehen - und zwar auch häufiger als Sat.1 ihm das zu Beginn ermöglicht. Ginge es nach ihm, würde er drei Mal pro Woche dienstags bis donnerstags auf Sendung gehen - nicht nur dienstags und mittwochs wie es nun zum Start der Fall sein wird.

Die fehlende hohe Schlagzahl sei schließlich auch das Hauptproblem bei der ARD gewesen. Schmidt gegenüber der "Süddeutschen Zeitung": "Bei der ARD war das Problem: einmal die Woche. Das habe ich unterschätzt. Mein Motor lief weiter auf drei, vier Mal die Woche. Viele Themen waren für mich Dienstag durch, bevor wir Donnerstag dran waren. Bei einer täglichen Show haben Sie vier, fünf Sendungen im Jahr, die richtig reinhauen, an die die Leute sich erinnern. Und die definieren den Status."

Auch die ihm häufig unterstellte "Amtsmüdigkeit" führt er auf diesen Umstand zurück. Amtsmüdigkeit habe es jedenfalls nie gegeben, erklärte Schmidt gegenüber der "FAZ": "Man kommt nur bei einer wöchentlichen Sendung gar nicht richtig in Gang", so Schmidt, der den Wechsel zur ARD indirekt als Fehler bezeichnete. Auf die Frage, ob er eine Rückkehr ausschließe, sagte er: "Ausgeschlossen! Wir haben ja wirklich keinen Fehler ausgelassen, aber auch keinen doppelt gemacht." Auch Produzent Fred Kogel kann sich einen Seitenhieb in der "FAZ" nicht verkneifen: "Vielleicht denkt ARD-Programmdirektor Volker Herres inzwischen schon, wir hätten die Show täglich machen sollen, denn unsere Quoten waren in beiden Zielgruppen besser als die Talkshows der vergangenen Woche."

Inhaltlich soll sich die Show wie angekündigt wieder mehr an das ehemalige Sat.1-Format anlehnen. Bei Sat.1 sollen weniger das Kommentieren des tagesaktuellen Geschehens anhand von Nachrichten-Ausschnitten im Vordergrund stehen als die Studioaktionen und Gags im Studio. Neu seien die Musikeinlagen. Kogel kündigt "Live-Acts in jeder Sendung, einmal im Monat auch klassische Musik" an. Sorgen um die Quoten macht er sich nicht. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir kaum Quote verlieren durch welche Musik auch immer, wenn sie nur glaubwürdig präsentiert wird."