In den vergangenen Jahren musste der MDR bereits so manche Krise überstehen - zuletzt stand der Sender in der Kika-Affäre im Zentrum der Kritik. Doch auch die jüngst bekannt gewordene Affäre um den inzwischen suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wird für den Sender immer ungemütlicher. Nun steht die Frage im Raum: Was wusste Intendant Udo Reiter?
In einem Bericht der "Super Illu" kommen nun fünf Personen zu Wort, bei denen sich Foht Geld geliehen haben soll. Pikant: Zwei von ihnen bekamen ihr Geld offenbar erst wieder, als sie sich an den MDR-Intendanten beziehungsweise an die Fernsehdirektion des Sender wandten. So habe ein Berliner Musikmanager nach Monaten des Wartens im September 2009 ein Einschreiben an Reiter geschickt.
"Daraufhin rief mich eine MDR-Mitarbeiterin an und kündigte eine Zahlung an, die dann auch tatsächlich wenige Tage später kam." Einzahler sei eine Produktionsfirma aus Süddeutschland gewesen. In einem anderen wurde das Geld nach einem Schreiben an die Fernsehdirektion des MDR von einer Privatperson überwiesen, berichtet die "Super Illu". Unterdessen tauchen immer neue Vorwürfe gegen Udo Foht auf - auch die "Bild" legte am Donnerstag noch einmal nach.
Foht soll, so der Vorwurf, einen privaten Beratervertrag mit dem Deutschen Fernsehballett abgeschlossen haben, ohne dass der MDR davon wusste, geschweige denn eine Genehmigung erteilte. Für den Job soll Foht laut "Bild" eine fünfstellige Summe erhalten haben. Zugleich verpflichtete Foht das Ballett in seiner Funktion als Unterhaltungschef für zahlreiche Fernsehsendungen. Der MDR hält sich weiter bedeckt und verweist auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.