Seit vielen Jahren verleiht die "Bild"-Zeitung ihren Medienpreis Osgar. Die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences findet daran allerdings kein Gefallen. Der Grund: Man sieht die Markenrechte der eigenen "Academy Awards" verletzt - auch besser bekannt als "Oscar". Eine Klage vor dem Bonner Landgericht hatte nun Erfolg, sodass das Springer-Blatt seinen Preis künftig nicht mehr als "Osgar" oder "Bild-Osgar" vergeben darf.
Den Preis erhalten Springer-Angaben zufolge "Menschen, die sich mit ihrem Wirken und Schaffen um Frieden, Freiheit und die Einheit Deutschlands und Europas verdient machen“. Allerdings: Für das Jahr 2011 war ohnehin keine Verleihung geplant. Bei Springer betont man, dass es sich lediglich um ein Urteil in erster Instanz handelt. "„Die Urteilsgründe liegen uns erst seit kurzem vor. Wir prüfen das Urteil zurzeit, um danach zu entscheiden, ob wir Berufung einlegen werden“, so ein Sprecher von Axel Springer gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.
Optisch ähneln sich Oscar und Osgar übrigens nur bedingt - und auch sonst gibt es nur wenige Gemeinsamkeiten. Die "Hannoversche Allgemeine" hat hierfür nette Vergleiche angestellt: "'Osgar' in Leipzig – 'Oscar' in Los Angeles. 'Osgar' mit Kai Pflaume und Katarina Witt – 'Oscar' mit Johnny Depp und Scarlett Johansson. 'Osgar' mit Kai Diekmann – 'Oscar' mit George Clooney. Nun ja. Bei www.bild.de stellt man den 'Osgar' dennoch in hausüblicher Hybris in eine Reihe mit den Superstars unter den Trophäen: Er findet sich ganz keck in einer Preis-Liste zwischen 'MTV Movie Awards', 'Grammy', 'Golden Globe', 'Friedensnobelpreis' (warum nicht?), 'Echo' – und dem echten 'Oscar'."