Mit Filmen wie "Das Wunder von Lengede" oder "Contergan" hat die Produktionsfirma Zeitsprung von Michael Souvignier in den vergangenen Jahren zahlreiche Stoffe ins Fernsehen und auf die Leinwand gebracht, die für Aufsehen sorgten - nun steht die Firma selbst im Mittelpunkt. Der Anlass hierfür ist jedoch alles andere als erfreulich: Die Kölner Produktionsfirma hat am vergangenen Freitag Insolvenz angemeldet.
In einer Mail an Geschäftspartner hat Zeitsprung am Montag über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Demnach sei ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt worden, der das Unternehmen analysieren soll - mit dem Ziel, die Produktionsfirma zu sanieren. "Die Gründe dafür sind unter anderem verschiedene, bereits zugesagte Großproduktionen, in die viel Zeit und Geld von uns vorinvestiert wurde, und die nun leider von unseren Auftraggebern einstweilen in das nächste Jahr verschoben wurden."
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge soll es sich dabei um Aufträge in zweistelliger Millionenhöhe handeln - und auch der Kinofilm "Vivaldi" mit Ben Kingsley und Veronica Ferres verzögert sich immer weiter, soll aber offenbar nach wie vor mit Hollywood-Partnern in die Filmsäle kommen. "Wir gehen bei jedem Projekt gewaltig in Vorleistung", so Produzent Michael Souvignier gegenüber "Bild". "Rechte müssen angekauft werden, Autoren werden für das Drehbuch bezahlt, dann machen wir Verträge für die Drehorte und mit den Darstellern."
Durch die jüngsten Projekt-Verschiebungen ist nun jedoch die Liquidität von Zeitsprung erschöpft. Dennoch gibt sich das Unternehmen optimitisch: "Trotz der momentan schwierigen Situation hoffen wir auf Euer Verständnis und weiterhin auf Eure Unterstützung", heißt es in der Mail an Geschäftspartner. Mit Hilfe des Insolvenzverwalters will man sich nun an einer Neuauftstellung von Zeitsprung versuchen, bei der auch weiterhin alle 20 Mitarbeiter an Bord bleiben sollen.