Hinter der Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel BW durch Liberty Global steht weiter ein großes Fragezeichen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, wird das Bundeskartellamt wohl anstelle der EU-Kommission die Übernahme prüfen.
Möglicherweise ist das ein Rückschritt für die Fusionspläne, da das Bundeskartellamt in kartellrechtlichen Fragen einen deutlich strengeren Ruf genießt. Angesichts der Größe beider Unternehmen ist eigentlich Brüssel für die Prüfung der Transaktion zuständig. Das Bundeskartellamt argumentiert allerdings, dass der Kauf durch Liberty Global in erster Linie für den deutschen Markt relevant sei und eine Prüfung daher auch in Deutschland stattfinden müsse.
Liberty Global hatte im März den Zuschlag für den Kauf des baden-württembergischen Kabelnetzbetreibers Kabel BW erhalten - für mehr als drei Milliarden Euro. Kabel BW ist die Nummer drei auf dem deutschen Kabelmarkt und zählt aktuell mehr als 2,3 Millionen Kunden. Mit Unitymedia gehört dem US-Konzern von John Malone darüber hinaus seit Ende 2009 bereits der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands.