Das Geschäftsmodell des Senders Bibel TV, der sich selbst als christlicher Familiensender beschreibt, funktioniert offenbar bestens: Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Sender einen Umsatz in Höhe von 8,5 Millionen Euro, davon kam der größte Teil - nämlich 7,5 Millionen Euro - aus Spenden von Zuschauern und anderen dem Sender Zugeneigten, wie es heißt. Die Spendensumme stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um satte 20 Prozent.

Rund 36.000 regelmäßige Spender verzeichnet der Sender dabei inzwischen, darunter auch 10 Prozent aus Österreich und der Schweiz. Und in diesem Jahr erwartet man einen weiteren Anstieg in ähnlicher Höhe. Von Januar bis Mai lagen die Spenden-Einnahmen nach Senderangaben bereits 18 Prozent über dem Vorjahreswert.

Weiteres Wachstum im Zuschauermarkt - und damit indirekt auch bei der Einnahmenseite, erhofft sich Bibel TV von der Abschaltung der analogen Satelliten-Verbreitung und somit der fortschreitenden Digitalisierung. Bemühen will man sich zudem auch weiterhin um Plätze in den analogen Kabelnetzen. Derzeit klagt Bibel TV gegen die NLM, weil diese bei der letzten Entscheidung den Shoppingsender 1-2-3.tv Bibel TV vorgezogen habe.

Selbst bei einem Erfolg der Klage dürfte Bibel TV aber kaum davon profitieren: Die NLM wies bereits darauf hin, dass es sich lediglich um die "analoge Restnutzung" eines Kanals handle, der im Herbst ohnehin digitalisiert werde. Geschäftsführer Henning Röhl, der bis 2013 in seinem Amt bestätigt wurde, äußerte dennoch sein Bedauern, dass sich auch Vertreter der Evangelischen Kirche in den Aufsichtsgremien gegen einen analogen Kabelplatz für Bibel TV ausgesprochen hätten, obwohl diese sogar selbst unter den Gesellschaftern von Bibel TV seien.