Der ehemalige Deutsche Bank-Chef Rolf Breuer muss sich im Sommer vor Gericht verantworten, wie die "FAZ" berichtet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Prozessbetrug in einem früheren Schadensersatzprozess, den Leo Kirch gegen die Deutsche Bank und Breuer selbst angestrengt hatte, vor.

Hintergrund: Kirch macht das Finanzinstitut und Breuer persönlich für den Zusammenbruch seines Medien-Imperiums verantwortlich. Auslöser sei ein Interview Breuers gewesen, in dem dieser sich skeptisch über die Kreditwürdigkeit geäußert hatte. Breuer hatte in dem Schadensersatz-Prozess ausgesagt, er habe sich dabei ausnahmslos auf Medienberichte gestützt und sei mit der Kredit-Akte Kirchs bei der Deutschen Bank nie befasst gewesen.

 

 

Die Staatsanwaltschaft hält das für eine Falschaussage. Wie sie bereits im November 2009 in einer Anklageschrift ausführte, soll er unter anderem bei den Vorstands-Entscheidungen über die Vergabe von Darlehen als Referent fungiert haben sowie an den fraglichen Sitzungen des Kreditausschusses des Aufsichtsrats teilgenommen haben. Dabei habe er Einblicke in die Verschuldung des Medienunternehmers nehmen können. Mit einiger Verspätung hat das Münchner Landgericht erst jetzt die Anklage Breuers zugelassen. Ein Gerichtstermin wird im Sommer erwartet.