Es bleibt bei einem sechs Folgen langen Gastspiel, das Mehmet Kurtulus beim ARD-"Tatort" gibt. Der NDR bestätigte am Freitagnachmittag, dass in diesem Jahr noch zwei neue Folgen gedreht werden. Über die zunächst verabredeten sechs Folgen hinaus werde es aber keine zusätzlichen Folgen geben. Wie er dem NDR bereits im Herbst vergangenen Jahres mitgeteilt habe, wolle er den "Tatort" verlassen, um sich künftig stärker um internationale Filmprojekte kümmern zu können.
Thomas Schreiber, Leiter des Programmbereichs Fiktion und Unterhaltung des NDR: "Schade - wir haben versucht, Mehmet Kurtulus davon zu überzeugen, über die ursprünglich geplante Vertragslänge hinaus mit uns den Hamburger 'Tatort' weiter zu entwickeln. Für sein Engagement als verdeckter Ermittler Cenk Batu danke ich ihm sehr herzlich und freue mich auf seine beiden kommenden 'Tatorte'."
Der NDR dürfte Kurtulus' Abschied aber wohl verschmerzen können: Die ersten vier "Tatort"-Folgen mit ihm, die seit 2008 ausgestrahlt worden waren, erreichten im Schnitt weniger als 6,9 Millionen Zuschauer - das ist für "Tatort"-Verhältnisse ein schwacher Wert. Kein anderer Kommissar lockte in den letzten Jahren so wenig Zuschauer vor den Fernseher, was wohl auch an den für "Tatort"-Verhältnisse ungewöhnlichen Geschichten lag. Schließlich ist Batu als Undercover-Ermittler unterwegs, nicht in der üblichen Kommissar-Rolle.
Auch wenn noch zwei Folgen, die von Juli bis September gedreht werden, ausstehen, hat der NDR bereits begonnen, nach einem Nachfolger zu suchen. Christian Ganderath, der neue Leiter der Abteilung Film, Familie und Serie, habe mit mehreren Produktiosfirmen neue Konzepte für einen Hamburg-"Tatort" entwickelt bzw. diese entwickeln lassen. Derzeit würden diese Konzepte geprüft, eine Entscheidung ist also noch nicht gefallen. Über die Nachfolge werde man "zu gegebenem Zeitpunkt" informieren, heißt es vom NDR.