Kabel Deutschland legte am Dienstag Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres, das bei Kabel Deutschland jeweils am 1. April beginnt, vor. Sie fielen trotz tiefroter Zahlen alles in allem solide aus. Denn Schuld am massiven Netto-Verlust von 43,9 Millionen Euro waren vor allen Dingen Einmalaufwendungen in Höhe von 47 Millionen Euro, die im Zuge der Refinanzierung des Unternehmens angefallen waren.

So hat Kabel Deutschland hochverzinste Unternehmensanleihen, die eigentlich erst 2014 fällig geworden wären, teils durch eigene Liquidität, teils durch einen niedriger verzinsten Neukredit abgelöst. Das soll ab dem Geschäftsjahr 2011/2012 zu einer Zins-Ersparnis von jährlich rund 50 Millionen Euro führen, die einmaligen Kosten hätten sich also innerhalb eines Jahres amortisiert.

Ohne diese Maßnahme wäre unterm Strich für Kabel Deutschland ein kleiner Netto-Gewinn geblieben, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 22,3 Millionen Euro angefallen war. Abgesehen von diesem Einmaleffekt sehen die Zahlen recht solide aus: Der Umsatz zwischen April und Dezember stieg um 6,9 Prozent auf nun 1,19 Milliarden Euro, das operative Ergebnis legte um 11,1 Prozent auf 540,4 Millionen Euro zu.

Für Wachstum sorgen dabei weiterhin vor allem die Telefon- und Internet-Angebote sowie das Premium-TV-Geschäft. Die Zahl der Kunden, die über das Kabel Deutschland-Netz telefonieren oder ins Internet gehen, stieg netto um 176.000 auf nun 1,27 Millionen an. Im Bereich Premium-TV führte vor allem die Einführung eines HD-Recorders und zusätzlicher HD-Sender zu einer Steigerung der Abonnements um 183.000 auf nun 1,22 Millionen. Weil Kabel Deutschland somit immer mehr Kabelkunden zusätzliche Dienste verkauft, stieg der Umsatz pro Kunde von 12,30 auf 13,32 Euro im dritten Quartal des Geschäftsjahres.

Für das Gesamtjahr geht Kabel Deutschland weiter von einer Umsatzsteigerung von 6,5 bis 7 Prozent auf, das EBITDA soll mit 720 bis 725 Millionen Euro am oberen Ende der bislang prognostizierte Spanne liegen. "Wir setzen unsere Strategie planmäßig um und erreichen unsere Ziele", erklärte KDG-Chef Adrian von Hammerstein. An der Börse reagiert man trotzdem verhalten: Die Kabel Deutschland-Aktien lagen am Dienstag-Vormittag rund 1,6 Prozent im Minus.