Die Pressemitteilung ist blumig verpackt. Der Sender putze sich zum Frühlingsanfang heraus. Gemeint ist: Ein verändertes Musikprogramm und ein höherer Wortanteil. Für den bisher klar auf Schlager fokussierten Radiosender ist das eine tiefgreifende Änderung. Internationale Musik und ein verändertes Wortkonzept mit stärkeren regionalen Aspekten soll dabei auch weiterhin Entspannung und Unterhaltung in den Mittelpunkt stellen - heißt es vom WDR.

Warum die Änderungen? "Insbesondere die nachwachsende Generation der aktiven und vielseitig interessierten Älteren sieht sich offenbar in ihrem Lebensgefühl nicht mehr ausreichend vom Programm angesprochen", sagt WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. "Diesem Trend wollen wir entgegenwirken, ohne unsere treuen Hörerinnen und Hörer dabei zu verlieren", so Schmitz weiter. Beim Wortkonzept setzt man künftig auch auf O-Ton-Nachrichten und Korrespondentenberichte. Dazu kommen mehr Geschichten aus Nordrhein-Westfalen und Wettervorhersagen mit sechs regionalen Fenstern.

Dennoch bleibe WDR 4 auch künftig ein in erster Linie von der Musik geprägter Sender. Der Schlager soll weiterhin seine Heimat im Programm haben. Doch die Musikfarbe wird mit Blick auf den stetig wachsenden Teil des Publikums, dessen Musikgeschmack in der Jugend vor allem von englischsprachigen Hits geprägt wurde, weiterentwickelt. Schon seit einigen Monaten werden mehr internationale, in erster Linie als englischsprachige Songs gespielt. Angestrebt wird ein 50/50-Verhältnis deutscher Schlager und internationaler Hits. Saisonal geprägte Musik - zum Beispiel zu Weihnachten oder Karneval - bleibt wie gehabt im Programm.