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ZDFneo war den Privatsendern schon vor dem Start ein Dorn im Auge. Dass das ZDF einen Ableger startet, der explizit gerade auf die jüngere Altersgruppe ausgerichtet ist, die für die durch Werbung finanzierten Privatsender besonders wichtig ist, führte zu hitzigen Diskussionen. Gerade auch die Tatsache, dass ZDFneo-Chef Norbert Himmler unter anderem auch auf Lizenz-Serien setzt, um das jüngere Publikum zu erreichen, stieß der privaten Konkurrenz sauer auf.

Angesichts dessen dürfte die neueste Programmentscheidung in Mainz den Blutdruck bei den Privatsendern erneut steigen lassen. In einem Interview mit serienjunkies.de, kündigte Himmler nun an, ab Ende Februar eine neue Schiene mit US-Serien am späten Nachmittag bzw. Vorabend zu starten. Dass man dabei auf ältere Serien setzt, wird dabei nur wenig zur Beruhigung beitragen.

So sicherte sich ZDFneo die Rechte an der Original-"Raumschiff Enterprise"-Serie aus den 60ern. Captain Kirk, Mr. Spock, Pille, Scotty und Co. werden ab dem 28. Februar immer montags bis freitags um 18:15 Uhr die unendlichen Weiten des Weltalls erkunden. Mit einer Star Trek-Serie am Vorabend versucht derzeit bereits Tele 5 sein Glück. Dort läuft "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" allerdings eine Stunde später.

Daneben gibt es auch eine Ausstrahlung in der Primetime: Schon ab dem 18. Februar zeigt ZDFneo die digital überarbeitete Version von "Raumschiff Enterprise" immer freitags um 20:15 Uhr im Doppelpack. Die werktägliche Serien-Schiene beginnt unterdessen bereits um 16:45 Uhr mit zwei Teenager-Serien. Um 16:45 Uhr wird ZDFneo die Serie "Dawson's Creek" wiederholen, ab 17:30 Uhr kommt "Beverly Hills, 90210" zu einem Comeback im deutschen Fernsehen.

Als Grund für die Entscheidung führt Himmler gegenüber "Serienjunkies" an, an die "Serientradition des ZDF aus den 70er und 80er Jahren anknüpfen" zu wollen. In der Tat brachte das ZDF "Raumschiff Enterprise" 1972 nach Deutschland.  Dass ZDFneo zugunsten der neuen Serien-Schiene auf mehrere Dokusendeplätze verzichtet, mit denen bislang das Nachmittagsprogramm gefüllt wurde, ist dennoch neue Munition für die Kritiker der digitalen Expansion der Mainzer, die bei einer der nächsten Podiumsdiskussionen auf Medienkongressen in Richtung ZDFneo-Chef Himmler zurückgefeuert werden könnte.