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Sicher wird kaum jemand allein für MTV ein PayTV-Abo abschließen, aber die Grenzen verschwimmen zunehmend. Mancher FreeTV-Sender mutiert mit Extra-Gebühr fast schon zum PayTV und auf der anderen Seite wurde PayTV durch die zahlreichen Programmpakete der Kabelnetzbetreiber vom hohen Roß geholt. PayTV in Deutschland - das ist zumindest im Kabelnetz schon lange nicht mehr nur Sky. Mancher Kabelnetz-Kunde mag so im Rahmen von immer neuen Angeboten und Paketen vielleicht sogar PayTV abonniert haben ohne es zu wissen.

Es ist die große Herausforderung für MTV, all die Zuschauer, die bewusst oder unbewusst den jetzt kostenpflichtigen Sender empfangen können, davon zu überzeugen, dass es sich lohnt Musikfernsehen neu zu entdecken. Denn Abschaltgrund Nr. 1 insbesondere für erwachsene Musikfans war in den vergangenen Jahren die penetranten Klingelton-Spots, die das Fernsehvergnügen verdarben. Und genau dieser Last hat man sich entledigt. Ob das allein jedoch reicht?

Gefährlich wird es besonders deswegen, weil man bei MTV Networks den gerade ins PayTV verpflanzten Sender selbst von zwei Seiten angreift: So ist in der Nacht auch das zum Entertainment-Sender umfunktionierte neue VIVA an den Start gegangen. Neben Musik sollen hier auch Shows und Serien eine FreeTV-Heimat innerhalb der Sendergruppe finden. Auch Shows, die eigentlich bei MTV zuhause waren, sollen nach Premiere im PayTV hier gezeigt werden. Wie exklusiv wird MTV also sein?

Und dann startet im Februar auch noch MTV Brandnew. Der neue PayTV-Sender soll rund um die Uhr Musik liefern - ohne Shows oder Werbeunterbrechungen. "Back to the roots" könnte man es nennen. Damit könnte der neue Kanal dem eigentlichen MTV den Rang ablaufen. Nein, die Nische irgendwo zwischen VIVA und MTV Brandnew wird wahrlich nicht besonders groß sein. Das macht die kommenden Monate immerhin sehr spannend.