Der Goldene Günter© DWDL.de

Einmal im Jahr legt das Medienmagazin DWDL.de die Finger in die Wunden und zeichnet die Leistungen des Jahres, die ziemlich "ui-jui-jui" waren, mit dem Goldenen Günter aus. Am 14. Dezember wurden die elf von der Redaktion gewählten Gewinner präsentiert. Aber die Krönung stand noch aus: Die Leser von Deutschlands meistgelesenem Branchendienst der TV-Wirtschaft hatten die Wahl. Sie vergeben den Super-Günter, die ultimative Auszeichnung für die Peinlichkeit des Jahres.

Im Jahr 2008 ging der Preis an ProSieben und Constantin Entertainment für die Sendung "Uri Geller live - UFOs und Aliens". Im vergangenen Jahr gewann dann der ZDF-Fernsehrat für das Polittheater um den ehemaligen ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. In diesem Jahr hat bei der Wahl, an der mehr als 10.000 DWDL.de-Leser teilgenommen haben, wieder eine Fernsehsendung gewonnen.

Mit 25,5 Prozent aller Stimmen geht der Super-Günter 2010 an die "Oliver Pocher Show". Seit Jahren gab es im deutschen Fernsehen keine Sendung, die so deutlich und so lange unter Senderdurchschnitt lief. Kleiner Trost: Trotz dieser miesen Einschaltquoten hat Sat.1 bislang nicht den Stecker gezogen. Für die DWDL.de-Leser ist die Sendung dennoch ziemlich "ui-jui-jui". Die "Oliver Pocher Show" stach damit die denkwürdige RTL II-Qualitätsoffensive aus. Sie erhielt 20,9 Prozent der Stimmen.

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Die weiteren Ergebnisse: Mit 13,3 Prozent wurde die RTL-Sendung "Das Medium" Dritter gefolgt von Konstantin Neven DuMont. Der Kölner Verlegersohn holte 10,5 Prozent aller Stimmen. Platz 5 der Leser-Wahl geht an den Deutschen Fernsehpreis für die Auszeichnung der Fußball-Nationalmannschaft. Auf den hinteren Plätzen folgen dann 3DTV, Wolf-Dieter Ring und seine BLM, der "Sport-Tag", Springer-Chef Mathias Döpfner, die "Bunte"-Affäre" und auf dem letzten Platz der Wechsel von MTV ins PayTV.

Der Goldene Günter sowie Super-Günter wird seit 2008 verliehen. Seinen Ursprung hat die Auszeichnung im Mai 2008. Der damalige ARD-Programmdirektor Günter Struve kritisierte in einem "Spiegel"-Gespräch eine Ausgabe von "Schmidt & Pocher" als "ziemlich ui-jui-jui". In ernster Anerkennung dieser charmanten aber deutlichen Kritik gibt es den Goldenen Günter für Leistungen, die ziemlich "ui-jui-jui" waren. Das Ziel: Ebenso charmante wie deutliche Kritik an der Branche über die wir 365 Tage im Jahr berichten.