
Der Pilot, der mit einem Entwicklungsauftrag über acht Folgen verbunden ist, wird von der Bavaria hergestellt. Produzent ist Stephan Bechtle (Bild). "IK 1 - Touristen in Gefahr" - war da nicht mal was? Ja, bereits Anfang 2008 geisterte die Idee durch die Schlagzeilen. Konkurrent Sat.1 hatte die Stoffentwicklung zu dieser Idee beauftragt. Man dachte dann zwar über einen Piloten nach, nahm aber angesichts der damals verhältnismäßig hohen Produktionskosten schließlich Abstand, heißt es in München. Schließlich war die Stimmung in Sachen Deutsche Serie vor mehr als zwei Jahren auch noch eine andere als heute.
Jetzt lebt das Projekt wieder - allerdings für RTL. Auch wenn der Auftakt für "IK 1 - Touristen in Gefahr" im vergangenen Monat in Thailand gedreht wurde, so seien Dreharbeiten in fernen Ländern allerdings nicht zwangsläufig mit höheren Kosten verbunden als ein „Diätendreh“ in Deutschland bei denen Kosten für Unterkunft und Verpflegung ebenfalls entstünden, erklärt Produzent Stephan Bechtle im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. „Manches kann man über ein ansonsten niedrigeres Kostenniveau ausgleichen.
Entscheidendere Kriterien sind Besetzung und Actionaufwand.“Mehr zum Thema:
Bei der Entwicklung einer Serie ist laut Bechtle „viel Frustrationstoleranz bei allen Beteiligten angesagt“. Schließlich sei der tägliche Output an Ideen in der Branche gewaltig groß. Da brauche es sehr viel Detailarbeit, die schon mal eine Weile dauern könne. „Die Entwicklung einer Serie ist immer auch ein dialektischer Prozess hin zu einer höheren Qualität“, sagt Bechtle und fügt hinzu: „Wenn eine Entwicklung nur in kleinen Schritten vorangeht heißt das auch, dass man sehr genau arbeiten kann“.
Mit "IK 1 - Touristen in Gefahr" setzt man auf eine abenteuerliche Ermittlergeschichte, die nebenbei humorvoll sein soll. Der Witz soll hier vor allem aus der Konstellation der beiden ermittelnden Hauptfiguren entstehen: Ein Mann und eine Frau, bei denen die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen einen großen Teil der Dynamik ausmacht. „Wir bemühen uns um eine gesunde Mischung aus Spannung und Unterhaltung. Der Fall ist ernst und wird auch ernst genommen. Er ist aber nicht tiefschwarz. Dieser eher negative Trend bei Fernsehserien, der noch vor ein paar Jahren in Mode war, ist vorbei“, so Stephan Bechtle.
Der stilisierte Hochglanz von US-Blockbuster-Serien wie "CSI" ist kein Vorbild von "IK 1". Damit könne man sich schon finanziell nicht messen, so Bechtle. Die Absicht, in die USA zu schielen hat Bechtle nicht. „Die Urlaubs-Thematik ist ohnehin ein sehr deutsches Sujet“, sagt er. „Wir zeigen attraktive Schauplätze, die gleichwohl authentisch sind. Deswegen haben vor der endgültigen Erstellung des Drehbuchs in Thailand recherchiert und die Szenen auf die Motive angepasst“.