Foto: FrauenVernetzungsWerkstatt St. Gallen© FrauenVernetzungsWerkstatt St. Gallen
Für die "Bild"-Zeitung berichtet Alice Schwarzer vom Prozess um Wettermoderator Jörg Kachelmann, doch nicht alle sind glücklich über die Art und Weise. Nun kommt sie die Anti-Kachelmann-Kampagne teuer zu stehen.

Die "Emma"-Chefredakteurin und Herausgeberin hatte Mitte Oktober einen Artikel über die "Spielchen der Verteidigung" geschrieben, in dem sie Kachelmanns Verteidiger Reinhard Birkenstock vorwarf, das vermeintliche Opfer zu diffamieren. Er hätte behauptet, "Jörg Kachelmann kenne diese Frau gar nicht, sie sei eine Stalkerin" - doch genau das soll Birkenstock nie gesagt haben, sodass "Bild" schließlich die falsche Berichterstattung korrigieren musste.

 

Schwarzer gab eine Unterlassungserklärung ab, an die sie sich aber nicht hielt. Weil ihr Vorwurf noch tagelang auf emma.de und aliceschwarzer.de zu lesen war, wurde eine Strafe von rund 5.000 Euro geltend gemacht, die Birkenstock nun spenden möchte. Das berichtet der "Spiegel". Auf Antrag von Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker erließ das Landgericht Köln dem  Bericht zufolge zudem eine einstweilige Verfügung gegen sie und drohte ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro an, ersatzweise Haft.

Das Landgericht Köln befand Schwarzers Änderungen allerdings als nicht genügend an. "Ende vorvergangener Woche wurde die angegriffene Passage aus dem Text entfernt", sagte Schwarzer dem "Spiegel". Sollte der Beitrag noch später verfügbar gewesen sein, "kann das an der Suchmaschine gelegen haben". Höcker sagt, Schwarzer handele "nach Gutsdamenart", und glaube offenbar, "dass das deutsche Recht für sie nicht gilt".