Springer-Enkel will größeren Anteil am Konzern
Axel Sven Springer, der Enkel des Verlagsgründers, fordert 17 Jahre nach dessen Tod einen größeren Anteil am Konzern. Nach Informationen des Hamburger Magazins stern hat er die Erbvereinbarung von 1985 angefochten, die die Grundlage für die heutigen Kräfteverhältnisse bildet. Die Witwe des Verlegers, Friede Springer, ließ auf Anfrage erklären, sie halte die Anfechtung für "unbegründet". Sie klagt nun ihrerseits vor dem Landgericht Berlin, um die Gültigkeit des Vertrages feststellen zu lassen.Hintergrund des Erbstreits ist nach stern-Informationen, dass sich die Erben nach dem Tod Axel Springers (22. September 1985) nicht an dessen 1983 verfasstes letztes Testament hielten. Stattdessen wurde der Erbenvertrag auf Basis eines Änderungsentwurfs geschlossen, der jedoch nicht notariell beglaubigt ist. Dass dieser letzte Wille des Verlagsgründers "nicht mehr durch die Einrichtung formgültiger letztwilliger Verfügungen verwirklicht worden" sei, bestätigt das Büro Friede Springers. Gegenüber dem Testament von 1983 benachteiligt der Änderungsentwurf jedoch Axel Sven und Springer-Tochter Barbara zu Gunsten von Springer-Witwe Friede, Springer Sohn Nicolaus und Springer-Enkelin Ariane.
Die Erben haben ihre Anteile an dem Verlag von gut 50 Prozent in der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik gebündelt. An der halten Friede Springer 90, die Enkel Axel Sven Springer und seine Schwester Ariane jeweils fünf Prozent. Friede Springer hat diesen Gesellschaftervertrag zum Jahresende gekündigt.