In seinem Blog äußerte der Medienjournalist Stefan Niggemeier den Verdacht, Konstantin Neven DuMont, Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg, habe unter wechselnden Pseudonymen hunderte, teils herablassende Kommentare verfasst. Auch wenn Niggemeier einräumte, nicht belegen zu können, dass es sich bei dem Absender in der Tat um DuMont selbst handele: Die angesprochenen Einträge wurden sowohl über DuMonts Mailadresse, als auch über seinen Internetanschluss verschickt.
DuMont ist seit langem dafür bekannt, das Internet - auch über seine öffentliche Pinnwand bei Facebook - als Diskussionsplattform zu nutzen. Den Vorwurf der anonym verfassten Kommentare wies er allerdings umgehend entschieden zurück: Gegenüber dem Branchendienst "Meedia" erklärte DuMont, dass die Einträge nicht von ihm stammen, sondern von zwei Personen aus seinem persönlichen Umfeld, die Zugang zu seinem Rechner gehabt hätten. Diese habe DuMont laut eigener Aussage nun durch Niggemeiers Hilfe "überführen" können. Nichtsdestotrotz halte er das Vorgehen des Journalisten in der Angelegenheit für "bedenklich". Für weitere Auskünfte steht DuMont derzeit nicht Verfügung - er sei verreist, so der Verlag.
Einen Gegenbeweis und damit die schnelle Beendigung der Affäre stellen DuMonts Aussagen jedenfalls keineswegs dar. Und so wird die Debatte um Konstantin Neven DuMont, der immerhin in der Leitung der Verlagsgruppe M.DuMont Schauberg sitzt, inzwischen auch von mehreren Tageszeitungen aufgegriffen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet unter Berufung einer Quelle aus dem Umfeld der Unternehmungsführung des Verlages, aufgrund der Affäre herrsche "helles Entsetzen", die "FTD" wählte die Überschrift "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele" und spricht von einer "bizarren Geschichte".
Es ist nicht das erste Mal, dass Konstantin Neven DuMont mit seltsamen Kommentaren im Niggemeier-Blog von sich reden macht. Um den Jahreswechsel 2009/2010 hatte er Dutzende Kommentare mit teils absurd anmutenden Inhalten unter seinem richtigen Namen unter diversen Blog-Einträgen verfasst. Niggemeier hatte daraufhin einen Blog-Eintrag explizit als "Sandkasten für Konstantin Neven DuMont" betitelt, in dem dieser sich austoben könne.