Christian Rach© ARD/DFP
Zwei Fernsehpreise gingen an RTL: Einmal für die Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft in der Kategorie Beste Sportsendung und in der neu geschaffenen Kategorie Dokutainment. Hier gewann Christian Rach mit einer etwas merkwürdigen Doppelnominierung für "Rach, der Restauranttester" und "Rachs Restaurantschule". "Danke, dass das preiswürdig ist", sagte Rach in seiner Dankesrede. Beide Formate demonstrieren in der Tat, wieso Kategorien wie bestes Dokutainment sehr wohl ihre Berechtigung hat und eine Bereicherung des deutschen Fernsehens sein können, auch wenn das etwa ein Dieter Wedel nicht wahrhaben will.

Beste Schauspielerin und bester Schauspieler des Jahres waren nach Meinung der Jury des Deutschen Fernsehpreises Ulrike Kriener für ihre Rolle in der ZDF-Serie "Klimawechsel" und Christoph Bach für seine Hauptrolle in "Dutschke". Bach nutzte seines Dankesrede auch gleich zu einer kurzen Kritik am neuen Kategoriensystem. Auch die Gewinner in der Kategorie Bester Fernsehfilm, das Team des "Tatort: Weil sie böse sind", nutzten ihre Dankesrede übrigens für leise Worte der Kritik. Als beste Dokumentation wurde am Samstag in Köln "Afghet - Ein Völkermord" vom NDR ausgezeichnet. Den Fernsehpreis für die beste Reportage erhielt "Somalia - Land ohne Gesetz" vom ZDF. Den erstmals verliehen Zuschauerpreis, der dieses Jahr an die beste tägliche Serie verliehen wurde, holte sich überraschend die ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" - und stach damit "GZSZ" und "Anna und die Liebe" aus.

Ehrenpreis 2010© ARD/DFP
Neben dem völlig unverständlichen Ehrenpreis der Stifter für die Fußball-Nationalmannschaft wurden noch Michelle Barthel und Carolyn Genzkow mit dem Förderpreis überrascht. Sie überzeugten die Jury mit ihrer Leistung in der WDR-Produktion "Keine Angst". Am Ende des Abends erhielten ARD und ZDF jeweils fünf Auszeichnungen, RTL zwei und Sat.1, ProSieben sowie der KI.KA jeweils einen. Rechnet man die Auszeichnung für "Logo!" allerdings dem Erfinder des Formats, dem ZDF zu, so sind die Mainzer die Sieger des diesjährigen Fernsehpreises, der mit seiner Form für reichlich Negativ-Schlagzeilen sorgte, aber bei den Auszeichnungen wenigstens so unumstritten ist wie seit Jahren nicht. Durch den Abend führten übrigens Sandra Maischberger und Kurt Krömer - und das im positiven wie negativen Sinne höchst unauffällig.