Grafik: DWDL; Logo: Rose d'Or©
2007, 2008 und 2009 war Deutschland bei der Vergabe der Goldenen Rosen in den regulären Kategorien leer ausgegangen, in diesem Jahr hingegen musste Nazan Eckes, die an der Seite von Ben Shephard durch den Gala-Abend führte, doch nicht die einzige deutsche Vertreterin auf der Bühne bleiben: Gleich zwei Produktionen aus deutschen Landen waren diesmal siegreich. ProSieben setzte sich dabei mit einer Sendung durch, die man so eigentlich nicht auf diesem Sender erwartet hätte: Der Dokumentation "Karawane der Hoffnung", hier unter ihrem internationaler Titel "Desert Tears", die ProSieben Ende vergangenen Jahres unter dem Label "Galileo" zeigte.

ProSieben widmete sich darin dem schreckenerregenden, jahrtausende alten Brauch der Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen. Begleitet wurde darin eine Gruppe Menschenrechtler, die diesem Brauch ein Ende setzen will. Dass ProSieben sich traute, ein solches Thema Ende zu prominenter Sendezeit am Vorabend zu platzieren, nötigte schon der Grimme-Jury Respekt ab und brachte der Doku den Grimme-Preis ein. Den "Social Award" der Rose d'Or erhielten die Macher der Sendung am Mittwochabend in Lurzern übrigens aus den Händen von Altkanzler Gerhard Schröder.

Auch ProSieben-Gerschäftsführer Thilo Proff meldete sich bereits zu Wort: "Ich gratuliere Karsten Scheuren und Dr. Bernhard Albrecht sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Ihnen, dem gesamten  Galileo-Team und ProSieben war diese Reportage eine Herzensangelegenheit. An den außergewöhnlich vielen und intensiven Reaktionen unserer Zuschauer nach der Ausstrahlung haben wir ablesen können, dass diese Dokumentation viele bewegt hat. ProSieben wird auch in Zukunft solche Reportagen erzählen."

In der Kategorie "Children & Youth" setzte sich mit "Krimi.de: Web Attack" ebenfalls eine deutsche Produktion durch. Die Reihe "Krimi.de" läuft seit 2005 im Ki.Ka und widmet sich Kriminalfällen im Lebensumfeld von Kindern. In der nun ausgezeichneten Produktion, die von Bavaria für den SWR produziert wurde, verliert ein Mädchen sein Handy. Kurze Zeit später tauchen Fotos im Internet auf, die sie nur mit Unterwäsche bekleidet zeigen, was massives Mobbing zur Folge hat.