Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, haben die Gesellschafter des "Rheinischen Merkur" beschlossen, eine Kooperation mit der Wochenzeitung "Die Zeit" einzugehen. Anders ausgedrückt: So wie bisher wird es den "Merkur" nicht mehr geben. Spätestens zum 1. Januar 2011 soll es nur noch eine sechsseitige Beilage in der "Zeit" geben, die jedoch nur Abonnenten des "Rheinischen Merkur" erhalten sollen.
Sechs bis sieben Mitarbeiter sollen für das "Schatzkästlein geistlicher und geistiger Inhalte" verantwortlich sein, kündigte Chefredakteur Rutz im "Deutschlandradio" an. Nicht zuletzt aus Kostengründen geht man nun diesen einschneidenden Weg: Wegen eines erheblichen Zuschussvolumens der Gesellschafter und der gesunkenen Abonnentenzahl sei der Entschluss letztlich zugunsten des neuen Konzepts gefallen.
"Die Gesellschafter sehen sich gezwungen, in ihren Aktivitäten die ökonomische Balance zu halten und auf besonders zuschussträchtige Engagements zu verzichten", heißt es in einer Pressemitteilung der Bischofskonferenz. Angeblich fährt der "Rheinische Merkur" jedes Jahr Verluste im einstelligen Millionen-Bereich ein. Die Zusammenarbeit mit der "Zeit" sei gewählt worden, um den publizistischen Markenkern des Rheinischen Merkur fortzuführen, der in der Debatte rund um das Thema Religion und gesellschaftspolitische Diskurse aus der Sicht eines christlichen Menschenbildes bestehe.
Zudem beschwichtigt die Bischofskonferenz, dass die Auflösung der bisherigen Erscheinungsweise nicht den Rückzug der Kirche aus der Publizistik oder aus dem gesellschaftlichen Diskurs bedeute. "Die katholische Kirche wird für diesen Diskurs auf andere Medien setzen. Zur langfristigen Medienstrategie gehört dabei insbesondere ein Ausbau des bisherigen Internetengagements, weitere Investitionen in die Ausbildung junger Menschen beim Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses und die Stärkung unserer Katholischen Nachrichtenagentur", ist in der Mitteilung zu lesen.