Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) begrüßt die Entscheidung des EuGH. Thomas Deissenberger, Sprecher des VPRT-Arbeitskreises Wetten: "Bislang werden den Medienunternehmen in einem ohnehin schwierigen Werbemarkt erhebliche Einnahmen entzogen, während internationale Sportwettenanbieter im Rahmen ihrer Marketingbudgets ihre Werbung ausschließlich bei ausländischen Medienunternehmen einbuchen." Die Hoffnung darauf, dass sich das ändern könnte, haben natürlich zunächst einmal die Fernsehsender mit hohem Sportanteil, wie etwa der PayTV-Anbieter Sky.
Das Urteil ist gut für den Sport in Deutschland. Und was gut ist für die Bundesliga ist auch gut für Sky, hieß es am Mittwoch in Unterföhring. "Wir begrüßen die Marktöffnung für diese Branche und die Wiederbelebung der Konkurrenz die sich durch das Urteil ergibt. Für uns bedeutet die Entscheidung die Schaffung von neue und vielversprechende Kooperationsansätze für unser Vermarktungsteam von Premium Media Solutions", erklärt Carsten Schmidt, Sky Vorstand Sport, Advertising Sales und Internet gegenüber DWDL.de.
Etwas zurückhaltender äußert man sich beim FreeTV-Sender Sport1 und der Mediengruppe RTL Deutschland. In beiden Häusern heißt es kurz und knapp man schließe sich der VPRT-Sicht an. Und auch die Einschätzung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland klingt noch nicht nach Euphorie: "Wir schließen uns der Stellungnahme des VPRT vollends an. Wir begrüßen das Urteil sehr und werden nun prüfen, welche Schlussfolgerungen sich daraus ergeben", analyisiert Sprecherin Petra Fink auf DWDL.de-Anfrage.
Für weitere Einschätzungen ist es am Tag der EuGH-Entscheidung auch noch zu früh, denn noch ist nicht klar, wie die aus dem Urteil resultierenden neuen rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland aussehen werden. Noch einmal will in Deutschland offenbar niemand zu früh in Goldgräber-Stimmung verfallen.