
Die dreht sich vordergründig, so liest es sich zunächst, um eine neue Initiative des Senders. Im Rahmen der Neupositionierung der Marke "it's fun" führt RTL II neue Maßnahmen zur Sicherung der Programmqualität ein, heißt es. Neue Formate würden demnach künftig einen standardisierten Evaluationsprozess durchlaufen. Dieser umfasse Redaktion, externe Produktionspartner, Programmdirektion, Marketing und Werbevermarktung. Gesteuert würde dieses nicht näher beschriebene Verfahren von der Geschäftsführung.
Und weiter heißt es in der Mitteilung: "Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Programme von RTL II künftig in größerem Maße als bisher den qualitativen Ansprüchen gerecht werden, die der TV-Sender mit dem Start seiner neuen Markenpositionierung 'it’s fun' im vergangenen Jahr Zuschauern und Werbekunden versprochen hat." Es wirkt wie eine Ohrfeige für die bisherige Unterhaltungschefin des Senders, Julia Nicolas. Und in der Tat: Ganz nebenbei teilt der Sender mit, dass Nicolas das Unternehmen im gegenseitigen, freundschaftlichen Einvernehmen verlässt, um sich neuen Aufgaben zu widmen.

Die Form und Tonalität der Pressemitteilung aus Grünwald wirft zahlreiche Fragen auf. Jüngste Unterhaltungsformate erhielten in der Tat schlechte Kritiken und allenfalls durchwachsene Einschaltquoten. Ein RTL II-Sprecher erklärt am Abend gegenüber DWDL.de: "Die jüngsten Unterhaltungformate haben nicht unserem Qualitätsanspruch entsprochen." Die Schuld dafür soll offenbar Nicolas allein tragen. Das Erschreckende bis Unglaubwürdige an dieser unglücklichen Kommunikation im Zusammenhang mit der Verbesserung der Qualitätssicherung: Demnach wusste bei RTL II offenbar bislang niemand etwas vom eigenen Programm. In diesem Fall scheint die angekündigte intensivere Beschäftigung mit dem eigenen Programm doch sehr sinnvoll.