Bild: WDR/SachsAlles neu beim Deutschen Fernsehpreis. Die große Auszeichnung für TV-Schaffende wurde von den Stiftern auf den Prüfstand gestellt und wird bereits in diesem Jahr - dem letzten im laufenden Turnus - in stark veränderter Form daherkommen. Die Neuerungen betreffen sowohl die nach außen sichtbare Verleihung der Preise, als auch die sich an die Gala anschließenden Feierlichkeiten.

 "Das Fernsehen sieht heute anders aus als bei der Gründung des Preises 1999. Diese Entwicklung muss der Preis widerspiegeln", sagte WDR-Intendantin Monika Piel, die in diesem Jahr dem Stifterkreis vorsitzt. So wurde von den Stiftern das Kategoriensystem des Preises überarbeitet. Die Jury hat in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, "Besondere Leistungen" in den Kategorien Information, Unterhaltung und fiktionalem Fernsehen zu würdigen. Der Bereich Dokutainment bekommt eine eigene Kategorie.
 

 
Nicht mehr im Kategoriensystem des Preises vertreten sind die personalen Kategorien wie zum Beispiel Regie und Schnitt. Die betroffenen Gewerke sollen in die Werkkategorien integriert werden. Nach wie vor gibt es allerdings eine einzelne Auszeichnung für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler. Erstmals wird in diesem Jahr auch das Publikum in die Preisvergabe mit einbezogen. Der erste Publikumspreis wird in der Kategorie beste Dailysoap bzw. Telenovela vergeben. Ab dem 16. September können die Zuschauer unter www.meinelieblingssendung.de über ihren Favoriten in diesem Programmgenre abstimmen.

Foto: BrainpoolÜber die übrigen Gewinner, wie auch über die Nominierungen stimmt nach wie vor eine Jury ab. Die Preisträger werden erst am Tag der Verleihung selbst ermittelt. Als neue Mitglieder verstärken Wigald Boning und "Stromberg"-Autor Ralf Husmann  (Bild) die Jury, der weiterhin Tim Bergmann, Bettina Böttinger, Christoph Keese, Lutz Carstens, Beatrice Kramm, Dieter Anschlag und Klaudia Wick angehören. In ihrer konstituierenden Sitzung wählte die Jury Böttinger und Keese zu den Vorsitzenden. Bis Ende August sichtet die Jury die eingereichten Beiträge, die im Zeitraum vom 1. September 2009 und 31. August 2010 im deutschen Fernsehen liefen.

Nachdem sich der Mitschnitt der Gala in den vergangenen Jahren beim Publikum keiner großen Beliebtheit erfreut hat, wird die Veranstaltung, die in diesem Jahr am 9. Oktober stattfindet, nicht in der Primetime zu sehen sein. Das Erste sendet erst ab 21:45 Uhr - nach dem "Tatort". Auch die feierwilligen Branchenvertreter müssen sich auf Veränderungen einstellen. Einige werden sich in diesem Jahr überlegen müssen, was sie nach der Gala mit dem angebrochenen Abend anstellen.

Die große Party auf der Mall im Coloneum in Köln-Ossendorf entfällt in diesem Jahr. Man verzichtet auf Getränkestände und Disko zugunsten eines gesetzten Dinners mit rund 1.000 geladenen Gästen. Das sind knapp 500 Teilnehmer weniger als bei den Partys der vergangenen Jahre. Als Einsparungsmaßnahme sei das allerdings nicht zu verstehen ist zu hören. Auf der Kostenseite gebe es keine Veränderung. Stattdessen wolle man mit dem Dinner einen exklusiveren Rahmen schaffen. Man darf auf die Resonanz gespannt sein.

Bislang galt die Party nach dem Fernsehpreis aufgrund ihrer Größe und Dynamik auf der großen Feiermeile als eine der interessantesten Möglichkeiten zum Netzwerken. Schließlich gibt es kaum ein anderes Event, bei der die Dichte an Vertretern der TV-Branche - und nur der - so hoch und vor allem so umfassend ist. Von Konzern- und Senderschefs, über Produzenten, Autoren, Schauspieler, Regisseure und Moderatoren sind so ziemlich alle Promis und Entscheider vertreten. Künftig findet diese Veranstaltung im kleineren Rahmen und im Sitzen statt.

Die neuen Preiskategorien finden Sie auf der folgenden Seite im Überblick.