Auch wenn man sich bei Sky Deutschland wie schon früher bei Premiere alle drei Monate wieder bemüht, Zuversicht zu verbreiten: So langsam verlieren wohl auch die treuesten Anleger den Glauben an eine rosige Zukunft des Pay-TV-Unternehmens. Am Montagabend räumte Sky-Chef Sullivan ein, dass man auch im kommenden Jahr Verluste schreiben werde, dass das Abonnenten-Wachstum zu gering ist - und dass man schon wieder frisches Geld braucht. 340 Millionen Euro sollen es diesmal sein, die wohl größtenteils von Hauptaktionär News Corp. kommen müssen. Eine Kapitalerhöhung in den nächsten Monaten hatte der Markt erwartet - aber keine derart große.
Bereits im abendlichen Handel deutete sich daraufhin ein deutlicher Rückgang des Sky-Aktienkurses an. Am Dienstagmorgen ist nun das ganze Ausmaß zu besichtigen: Der Aktienkurs brach direkt nach Eröffnung des Handels um über 20 Prozent ein und liegt mit nur noch knapp über 1,10 Euro so tief wie noch nie. Binnen eines Jahres hat die Sky-Aktie somit noch einmal über die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Nur zum Vergleich: Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 schoss in dieser Zeit um fast 220 Prozent nach oben.
Als Sky Deutschland damals noch unter dem Namen Premiere im Jahr 2005 an die Börse ging, lag der Ausgabekurs der Papiere noch bei 28 Euro, kurz danach stiegen sie auf bis zu 30 Euro an. Doch danach ging es Stück für Stück bergab. Einen ersten riesigen Einbruch brachte der Verlust der Bundesliga-Rechte Ende 2005, einen zweiten die Korrektur der Abonnenten-Zahlen 2008.